Maschinenbau an der Saar: Strukturprägende Branche im Umbruch
IHK legt Branchenstudie vor
01.02.2002
Vom Montansektor gelöst
Das Profil der Branche, die jahrzehntelang auf die heimische Montanindustrie fokussiert war, hat sich in den zurückliegenden Jahrzehnten stark gewandelt: Heute präsentiert sich der Maschinenbau als High-Tech-Branche, die ihre Produkte, Systeme und Komponenten in alle Welt und an die unterschiedlichsten Abnehmer liefert. Nur ein bescheidener Anteil des Absatzes geht heute noch an die heimischen Gruben und Hütten. Die neuen Schwerpunkte der Branchen liegen, so die IHK, in der Herstellung von Antriebselementen, im Werkzeug- und Vorrichtungsbau sowie im sonstigen Maschinenbau, insbesondere auf den Gebieten Pumpen, Kompressoren, Armaturen, Hydraulik und Pneumatik. Aus der Branchenstudie wird deutlich, dass heute die meisten größeren Betriebe des saarländischen Maschinenbaus Zulieferer und Ausrüster der Automobilindustrie sind; rund die Hälfte der 16.500 Beschäftigten des saarländischen Maschinenbaus sind in diesem Bereich tätig.
Zukunftsaussichten nach wie vor gut
Die Zukunftsaussichten der Branche sind deshalb eng mit der Entwicklung des deutschen und europäischen Fahrzeugbaus verknüpft. Noch läuft die Automobilkonjunktur in Deutschland recht gut. Inzwischen mehren sich allerdings die Stimmen, die zumindest für das laufende Jahr von einer stagnierenden oder gar leicht rückläufigen Geschäftsentwicklung im Automobilsektor ausgehen. Vom Beginn einer länger anhaltenden Krise kann nach derzeitiger Einschätzung allerdings keine Rede sein.
Für die Ausrüster des Fahrzeugbaus, die im Saarland inzwischen rund 3.000 Mitarbeiter beschäftigten, wirkt sich positiv aus, dass die Modellzyklen im Pkw-Bereich zunehmend kürzer werden und die Modellvielfalt ständig wächst. Beides erfordert höhere Investitionen in die Produktionsanlagen und verspricht einen positiven Auftragstrend bei den Ausrüstern.
Die übrigen Betriebe des saarländischen Maschinenbaus bewegen sich nach den Angaben der Branchenstudie im bundesweiten Trend. Sie sind in den kommenden Jahren zwar weiterhin stark von den konjunkturellen Zyklen der Weltwirtschaft abhängig, profitieren aber auch von der eigenen Innovationsstärke. Von den neuen Technologien sind bei den Abnehmerindustrien starke Investitionsimpulse zu erwarten, die die Aussichten für ein anhaltendes Wachstum der Maschinennachfrage weiter verbessern. Die saarländischen Unternehmen sind nach Ansicht der IHK gut aufgestellt und werden sich im nationalen und internationalen Wettbewerb gut behaupten können.
Den ausführlichen Branchenreport finden hier.