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Mehr Arbeitsplätze durch niedrige Unternehmenssteuern

IHK mahnt rasche Reformschritte an

08.03.2005

„Durch die mutigen Reformen insbesondere unserer Nachbarn in Europa ist Deutschland bei der Unternehmensbesteuerung im internationalen Vergleich immer weiter abgerutscht. Inzwischen liegen wir bei den Steuersätzen für Unternehmen an der Spitze. Das dämpft die Investitionsneigung im Inland und beschleunigt die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland. Wir werden eine baldige Wende auf dem Arbeitsmarkt nur erreichen, wenn wir die Steuerlast für Unternehmen zügig senken und dadurch zusätzliche Investitionen in Deutschland rentabel machen.' Mit diesen Worten mahnte IHK-Vizepräsident Rolf Schneider rasche und deutliche Schritte in der Unternehmensbesteuerung an. „Wir können es uns nicht leisten, mit einer solchen Reform bis zur nächsten Legislaturperiode zu warten.'

Gerade die mittelständischen Unternehmen brauchten steuerliche Entlastungen. Denn sie könnten nicht wie Großkonzerne über Verrechnungspreise zwischen in- und ausländischen Tochtergesellschaften ihre Steuerlast senken. „Die mittelständischen Unternehmen im Saarland sind sogar noch dringender auf solche Schritte angewiesen, da die Steuerlast hierzulande wegen der gestiegenen Gewerbesteuerhebesätze jetzt wieder deutlich höher ist als in anderen Bundesländern', so Rolf Schneider.

Nachdem auch die Gewerkschaften Reformbereitschaft signalisiert haben, sollte die Politik sich rasch über alle Parteigrenzen hinweg auf erste Schritte einer grundlegenden Steuersystemreform verständigen. Ziel einer solchen Reform müsse eine einfache und niedrige Steuer mit einem einheitlichen Steuersatz für alle sein. Auf diese Weise könne ein dauerhaft günstiges Investitionsklima und eine nachhaltige Aufbruchstimmung geschaffen werden. „Über niedrige Steuersätze verhindern wir, dass Steuerquellen und Investitionen weiter ins Ausland abwandern. Wenn wieder mehr in Deutschland investiert wird, dürfte das Steueraufkommen auf mittlere Sicht trotz niedriger Steuersätze steigen.'