Mindestlöhne verschärfen Arbeitsmarktprobleme
IHK: Lohnzusatzkosten senken und Lohnniedrigsektor
ausweiten!
15.04.2005
Die IHK betont, dass vor allem gering Qualifizierte unter einem Mindestlohn leiden würden. Deren Anteil an der gesamten Arbeitslosigkeit liege schon heute bei weit mehr als einem Drittel, in Westdeutschland sogar bei knapp 50 Prozent. IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch: „Mindestlöhne vernichten Arbeitsplätze. Faktisch sperrt man damit alle Menschen vom Arbeitsmarkt aus, die nicht in der Lage sind, diesen Lohn in einem Unternehmen zu erwirtschaften.“ Statt niedrig qualifizierte Arbeit durch Mindestlöhne weiter zu verteuern, sollten nach Ansicht der IHK die Lohnzusatzkosten gesenkt werden. „Und wir müssen“, so Giersch weiter, „den Niedriglohnsektor ausweiten statt ihn einzuschränken. Wenn die am Markt erzielbaren Einkommen geringqualifizierter Arbeit nicht ausreichen, müssen wir sie über lohnergänzende Zuschüsse aufstocken.“ Solche Kombilöhne aus marktgerechten Niedriglöhnen und steuerfinanzierten Zuschüssen gebe es in Ländern wie den USA, Großbritannien, Kanada oder Finnland schon seit Jahren. Notwendig sei zudem, die Lohnzusatzkosten schrittweise vom Arbeitseinkommen abzukoppeln – etwa durch die Einführung von Gesundheitsprämien in der Kranken- und Pflegeversicherung. Hierdurch würden sich gerade für die gering Qualifizierten die Arbeitschancen spürbar verbessern, so die IHK.
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