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Neue Berufsbilder für praktisch Begabte statt Ausbildungsplatzabgabe!

IHK Saarland begrüßt Vorschläge der CDU

07.04.2004

Das Konzept der CDU zur Verbesserung der Lage auf dem Ausbildungsmarkt geht aus Sicht der IHK Saarland in die richtige Richtung. „Es setzt an der Wurzel des Problems an“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch. „Insbesondere begrüßen wir den Vorstoß, zusätzliche Berufsbilder für theorieschwache Jugendliche anzubieten. Unsere IHK hat hierzu bereits im vergangenen Jahr 16 konkrete Vorschläge entwickelt. Sie reichen vom Anlagenführer und Änderungsschneider über die Fachkraft für Druck und Vervielfältigung, die Fachkraft für Recycling bis hin zur Pflegefachkraft für ambulante Dienste und zur Servicefachkraft für Kurier-, Express und Postverkehr“. Die jetzt eingeführten neuen Berufsbilder „Maschinen- und Anlagenführer“ und „Fachlagerist“ seien zwar erste Schritte in die richtige Richtung. Dieser Weg müsse aber konsequent und schnell weiter beschritten werden.

Auch die Senkung der Lehrlingsvergütungen und verkürzte Ausbildungszeiten könnten wirksam dazu beitragen, die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe weiter zu erhöhen und einen Ausgleich auf dem Ausbildungsmarkt herbeizuführen. Die zu hohen Vergütungen stünden bei den Gründen für die Ausbildungszurückhaltung bei allen Befragungen an erster Stelle. Und Deutschland sei das einzige Land, das etwa für Tankwarte eine dreijährige Ausbildung vorschreibe. Der Weg zu mehr Lehrstellen führe deshalb allein über bessere Rahmenbedingungen für die Ausbildung, über eine wachstumsfördernde Wirtschaftspolitik und über gemeinsame Anstrengungen der beteiligten Akteure, so die IHK. Im Saarland habe sich das starke und konzertierte Engagement von Wirtschaftsorganisationen, Landesregierung und Arbeitsagenturen in 2003 äußerst positiv niedergeschlagen. Insgesamt sei die Zahl der neuen Ausbildungsverträge gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Prozent gestiegen.

Rund fünf Prozent mehr Ausbildungsverträge im IHK-Bereich

„Eindrucksvoll,“ so Giersch, „war der Zuwachs insbesondere im Zuständigkeitsbereich der IHK, also in Industrie, Handel und Dienstleistungen. Hier ist die Zahl der neuen Ausbildungsverträge um fast fünf Prozent gestiegen. Und dies in einer wirtschaftlich schwierigen Lage.“ Das mache Mut für 2004. „Wenn wir das Engagement aufrechterhalten“, so Giersch weiter, „wird es auch in diesem Jahr wieder gelingen, jedem ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Jugendlichen eine Ausbildungschance zu geben.“

Die geplante Einführung einer Ausbildungsabgabe sei dagegen absolut kontraproduktiv. Allein schon die Diskussion über dieses „ bürokratische Monster“ wirke sich deutlich negativ aus. Bei den Ausbildungsbetrieben erzeuge sie Enttäuschung und Attentismus. Investoren vermittle sie das fatale Signal, dass Deutschland weiter auf staatliche Intervention statt auf Markt und Wettbewerb setze. Vor allem aber bestehe die ernsthafte Gefahr, dass Deutschland eine seiner stärksten Trumpfkarten - die betriebsnahe und an den Qualifikationsbedürfnissen der Wirtschaft orientierte duale Berufsausbildung – ohne Not aus der Hand gebe.

Weitere Informationen:
Peter Nagel
Telefon 0681/9520-700