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'Noch kein Tauwetter am Saar-Arbeitsmarkt'

Positivtrend schwächt sich ab

04.04.2003

Das Klima am saarländischen Arbeitsmarkt bleibt frostig: Trotz der außergewöhnlich freundlichen Witterung im März blieb die übliche Frühjahrsbelebung nahezu vollständig aus. Gegenüber Februar sank die Arbeitslosenquote zwar um 0,1 Prozentpunkte – im Vorjahresvergleich ergibt sich aber eine Zunahme um fast einen vollen Punkt. Damit folgt das Saarland inzwischen weitgehend dem negativen Bundestrend: Die Differenz zum westdeutschen Durchschnitt nahm sogar wieder geringfügig zu.

Schaubild: Noch kein Tauwetter am Saar-Arbeitsmarkt – Abstand zu Westländern bei 1,1 Prozent.

Die Flaute am Arbeitsmarkt erstreckt sich auch im Saarland auf nahezu alle Branchen. Die Entlastungen durch das verstärkte Ausscheiden älterer Arbeitnehmer aus dem Erwerbsleben, von denen der saarländische Arbeitsmarkt lange Zeit profitieren konnte, hat sich deutlich abgeschwächt. Etwas günstiger ist nur noch die Entwicklung bei der Kurzarbeit und bei der aktiven Arbeitsmarktpolitik. Damit scheinen die Zeiten vorbei, in denen sich das Saarland in puncto Arbeitsmarktentwicklung deutlich positiv von der Bundesentwicklung absetzen konnte.

Auch die Zahl der Beschäftigten im Saarland ist rückläufig. Binnen Jahresfrist lag das Minus bei 0,9 Prozent. Immerhin blieb hier noch ein Teil der relativen Stärke erhalten – bundesweit betrug der Beschäftigungsrückgang in der gleichen Zeit 1,2 Prozent.

Im Länder-Ranking der Arbeitslosigkeit liegt das Saarland weiterhin auf dem fünften Platz unter allen 16 Bundesländern, rund 1,4 Prozentpunkte unter dem gesamtdeutschen Schnitt. Damit konnte das Saarland seinen Platz an der Spitze der „Mittelgruppe“ behaupten, zu denen auch die Länder Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen gehören. Nur in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz ist die Arbeitslosigkeit jetzt noch niedriger als im Saarland.

Schaubild: Arbeitslosigkeit im Saarland: weiterhin unter Bundesdurchschnitt

Weitere Informationen:
Hermann Götzinger
(06 81) 95 20-4 00