Projekt „Runde Tische“ – Rund 2.000 Arbeitsplätze gerettet
HWK, IHK, ZPT und KfW ziehen positive Bilanz
09.03.2004
Beim Krisenmanagement „Runde Tische“ handelt es sich um ein gemeinsames Projekt von KfW, HWK, IHK und ZPT. Ziel ist es, Unternehmen, die sich in finanziellen Schwierigkeiten befinden, schnell und unbürokratisch zu helfen. Die Grundlage hierzu bildet eine Schwachstellenanalyse, die von speziell geschulten Experten erstellt wird. Am „Runden Tisch“ wird dann mit den wichtigsten Beteiligten (Banken, Steuerberater, Lieferanten) ein nachhaltiges und tragfähiges Konzept zur Sicherung der Existenz des Unternehmens erarbeitet und vereinbart.
Vom Projektstart im Mai 1999 bis Dezember 2003 haben sich insgesamt 518 Unternehmen mit der Bitte um Hilfe an IHK und HWK gewandt. In 238 Fällen wurden „Runde Tische“ durchgeführt, und das ganz überwiegend mit Erfolg. In zahlreichen weiteren Fällen konnten die Projektteams von HWK, IHK und ZPT schon im Vorfeld die Probleme lösen und die Unternehmen wieder auf Erfolgskurs bringen. Insgesamt ist es im Rahmen des Projektes bisher gelungen, rund 2.000 Arbeitsplätze im Saarland zu sichern.
Das „Runde-Tisch-Krisenmanagement“ hat damit im Saarland mit relativ geringem finanziellen Aufwand beachtliche Erfolge erzielt, zog IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch eine positive Bilanz. „Wenn es gelingt, Unternehmen zu retten, die in eine finanzielle Schieflage geraten sind, ist das strukturpolitisch ebenso wichtig wie die Förderung von Existenzgründungen. Die „Runden Tische“ sind hierzu ein äußerst wirksames und effizientes Instrument. Der Erfolg resultiert ganz wesentlich aus der engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Institutionen und dem großen Engagement der Mitarbeiter.“
HWK-Hauptgeschäftsführer Georg Brenner betonte, dass die Hilfestellung durch das „Runde-Tisch-Projekt“ und die anschließende Umsetzung des Sanierungskonzeptes sich nachhaltig auf die Existenzfähigkeit der Unternehmen auswirkte.“ Rund drei Viertel der betreuten Unternehmen seien in ihrer Existenz gesichert worden. Lediglich rund 25 Prozent der Unternehmen hätten trotz eines Sanierungskonzeptes (in der Regel zwei bis drei Jahre nach dem „Runden Tisch“) aufgegeben. Rund die Hälfte der Handwerksbetriebe kämen aus der Bau- und Ausbaubranche, über ein Fünftel aus der Metallbranche, rund 14 Prozent aus dem Holz- und rund sieben Prozent aus dem Nahrungsmittelbereich. Im Bereich der IHK verteilten sich die Fälle auf Handel (41 Prozent), Dienstleistungen (36 Prozent), Industrie (15 Prozent) und Gastronomie/Verkehr (acht Prozent).
„Für die Zukunft kommt es darauf an, das Instrument „Runder Tisch“ weiterzuentwickeln und finanziell ausreichend zu dotieren. Die Zahl der Anfragen bewegt sich weiterhin auf sehr hohem Niveau“ , so Brenner und Giersch. Mit der Neuordnung des „ Runde-Tisch-Projektes“ und insbesondere mit der Möglichkeit, durch eine sich an den „Runden Tisch“ anschließende „ Turn-around-Beratung“, die mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert werde, seien bereits wichtige Weichenstellungen erfolgt.
Weitere Informationen:
Leander
Wappler
(06 81)
95 20-2 10