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Saar-Arbeitsmarkt 2024 schwächer als in den Vorjahren

03.01.2025

Im Dezember ist die Arbeitslosigkeit an der Saar etwas gestiegen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich von sieben auf 7,1 Prozent (Dezember 2023: 6,7 Prozent). Auch im Bund stieg die Arbeitslosigkeit und damit auch die Quote von 5,9 auf sechs Prozent (Dezember 2023: 5,7 Prozent). Aktuell sind hierzulande 37.619 Menschen arbeitslos. Das sind 443 Arbeitslose mehr als noch im November und 2.463 mehr als im Dezember 2023. Die Zahl der Arbeitslosen liegt damit am aktuellen Rand wie auch im gesamten Jahr 2024 Monat für Monat deutlich über dem Vorjahresniveau. Diese Entwicklung begann sogar bereits im Oktober 2022. Im Jahresdurchschnitt 2024 erhöhte sich die Arbeitslosigkeit im Saarland um 1.643 Personen bzw. 4,6 Prozent und die Quote stieg im Mittel von 6,8 auf 7,1 Prozent. Im Bund hingegen erhöhte sich die Jahresdurchschnittsquote nur von 5,7 auf sechs Prozent.

Auch im Ranking der Bundesländer zeigt sich weiterhin die relative Schwäche des Saar-Arbeitsmarktes. Nur sechs Länder wiesen im ganzen abgelaufenen Jahr jeden Monat eine höhere Arbeitslosenquote auf als das Saarland. Ein Blick auf den Spitzenreiter Bayern mit seiner aktuellen Quote von 3,8 Prozent belegt, wie groß der Rückstand inzwischen ist. Schlusslicht im Ländervergleich bleibt nach wie vor Bremen mit 11,1 Prozent.

In den einzelnen Teilsegmenten des Arbeitsmarktes verlief die Entwicklung diesmal recht uneinheitlich. So stieg im Dezember die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen im Saarland von 5,8 auf 5,9 Prozent. Im Bund hingegen verharrte sie bei 5,2 Prozent. Auch die Quote der 55 bis unter 65-Jährigen blieb im Bund unverändert bei 6,2 Prozent und im Saarland bei 6,9 Prozent. Dieses Segment des Arbeitsmarktes tritt damit bereits seit Monaten auf der Stelle. Die Quote arbeitsloser Ausländer stieg dagegen wieder an. An der Saar von 20,2 Auf 20,3 Prozent und im Bund von 14,6 auf 14,8 Prozent. Insgesamt stellen Ausländer im Land wie im Bund weiterhin rund 37 Prozent aller Arbeitslosen (registriert nach § 16 SGB III). Insgesamt gesehen hinkt das Saarland dem Bund in allen Teilsegmenten des Arbeitsmarktes bereits seit längerer Zeit mehr oder weniger deutlich hinterher.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an der Saar ist im Oktober gegenüber September (neuere Daten liegen noch nicht vor) wieder leicht gesunken ( 200). Mit 394.300 Stellen verzeichnet das derzeitige Beschäftigungsniveau sogar ein deutliches Minus von 2.022 Stellen gegenüber Oktober 2023. Das entspricht einem Beschäftigungsverlust von -0,5 Prozent im Jahresvergleich. Das ist nunmehr bereits der neunte Rückgang in Folge, während der Beschäftigungsaufwuchs im langjährigen Mittel im Saarland immer noch +0,4 Prozent beträgt. Das ist bedenklich, denn es zeigt unverkennbar eine Trendwende bei der Beschäftigungsentwicklung hierzulande, die Anfang 2024 begann. Im aktuellen Länderranking der Beschäftigungsentwicklung liegt das Saarland inzwischen gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommern auf dem vorletzten Platz. Schlechter schneiden aktuell nur Thüringen und Sachsen-Anhalt ab (beide -0,6 Prozent). Rückläufig war die Beschäftigung sonst nur noch in Sachsen. Das erklärt auch, dass im Bund der Beschäftigungszuwachs mittlerweile ebenfalls deutlich abflaut. Der Bundesdurchschnitt liegt aktuell nur noch bei +0,3 Prozent und damit inzwischen weit unter dem langjährigen Bundesschnitt von +1,4 Prozent.

„Bereits im Herbst war absehbar, dass sich der saarländische Arbeitsmarkt angesichts schwacher Konjunktur und massiver struktureller Anpassungen in der Industrie schwächer entwickeln wird als in den Vorjahren. Insofern kommen die aktuellen Zahlen nicht überraschend. Da zahlreiche Unternehmen bereits angekündigt haben, weiteres Personal abzubauen, wird sich dieser Trend in den kommenden zwölf Monaten sogar noch verstärken. Wir erwarten daher für 2025 einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit sowie einen spürbaren Rückgang der Beschäftigung um bis zu 5.000 Stellen auf dann rund 387.000 Arbeitsplätze im Jahresdurchschnitt. Für eine Trendwende am Arbeitsmarkt muss die Politik nun rasch Vertrauen stiften. Notwendig ist ein klares Signal in Form einer wirtschaftspolitischen Wende nach der Bundestagswahl, mit der sich arbeitsplatzschaffende Investitionen am Standort Deutschland wieder rentieren würden.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die heute (3. Januar) von der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Arbeitsmarktzahlen.

Schaubild: Arbeitsmarktentwicklung im Saarland (png)

Schaubild: Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Saarland (png)

Arbeitsmarkt Schaubild: Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Bund (png)

Arbeitsmarkt Schaubild Bundesländer mit höheren Arbeitslosenquoten als im Saarland (png)
Arbeitsmarkt Entwicklung der Beschäftigung im Saarland (png)

Arbeitsmarkt Schaubild: Entwicklung der Beschäftigung im Vergleich zum Bund (png)