Saar-Arbeitsmarkt im Sommer-Hoch
Juni-Arbeitslosigkeit auf niedrigstem Stand seit mehr als 25 Jahren
01.07.2008
Alle Altersgruppen haben von der verstärkten Kräftenachfrage der Unternehmen profitiert. Erfreulich ist vor allem, dass die Arbeitslosigkeit der über 55-Jährigen an der Saar mit minus 12,7 Prozent gegenüber Juni 2007 sogar etwas stärker zurückgegangen als im Bund (minus 12 Prozent). Gut sieht die Situation auch bei den jüngeren Arbeitsuchenden aus: Mit einer Quote von 5,9 Prozent (Bund: 6,4 Prozent) haben die unter 25-Jährigen an der Saar nach wie vor bessere Arbeitsmarktchancen als Gleichaltrige in anderen Teilen der Republik. Damit dürfte auch der in den kommenden Wochen anstehende Übergang von der Ausbildung in die Beschäftigung (die so genannte „2. Schwelle“) von den meisten Jugendlichen in diesem Jahr vergleichsweise gut zu bewältigen sein. Insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe werden die Betriebe wegen des Fachkräftemangels verstärkt junge, gut ausgebildete Menschen an sich binden wollen.
Die Industrie hat die Dienstleistungsbranchen inzwischen auch beim Arbeitsplatzaufbau überholt. Trotzdem nahm die Beschäftigung im Saarland in den zurückliegenden zwölf Monaten nicht ganz so schnell zu (plus 1,6 Prozent) wie in Westdeutschland (plus 2,4 Prozent). Der kontinuierliche Arbeitsplatzabbau im Bergbau schlägt hier weiter negativ zu Buche. Generell bremst der Fachkräftemangel inzwischen das Wachstum vieler Saar-Unternehmen. Insbesondere die Metall- und Elektrobranche und auch der Bau und die Logistik-Branche suchen neue Mitarbeiter.
Die Saar-Konjunktur hat seit dem guten ersten Quartal zwar spürbar an Dynamik verloren, bleibt aber trotz der Turbulenzen auf den Energie- und Finanzmärkten weiter robust und gewinnt gegenüber dem Bund sogar an relativer Stärke. Für das Gesamtjahr rechnet die IHK daher mit einem Saarwachstum von rund zwei Prozent. Auch der Arbeitsmarkt wird deshalb zunächst weiter freundlich tendieren. Der Beschäftigungszuwachs dürfte allerdings im zweiten Halbjahr spürbar geringer ausfallen als in den ersten beiden Quartalen.