Saar-Arbeitsmarkt im Sommerloch
Arbeitslosenquote aber weiter unter Vorjahresniveau
04.08.2004
Schaubild: Saar-Arbeitsmarkt im Sommerloch – Abstand zu West-Ländern nahezu unverändert
Der Wiederanstieg der Arbeitslosigkeit zur Jahresmitte entspricht dem üblichen Saisonverlauf: Neben dem Beginn der Ferien- und Urlaubszeit wirken sich hier regelmäßig der Kündigungstermin und das Auslaufen von Zeitverträgen zum Quartalsende sowie die Beendigung vieler Ausbildungsverhältnisse belastend aus. Und die inzwischen unübersehbare konjunkturelle Erholung ist noch zu jung und zu schwach, um für neue Beschäftigungsimpulse zu sorgen.
Obwohl die Jugendarbeitslosigkeit in den Sommermonaten traditionell immer auf den Jahreshöchststand zusteuert, ist der jüngste Anstieg ungewöhnlich hoch. Ursächlich dafür ist die stark angestiegene Zahl der Jugendlichen, die nach Abschluss ihrer Lehre nicht übernommen wurden und deshalb eine andere Beschäftigung suchen – Kehrseite der großen Bereitschaft der saarländischen Unternehmen, über den eigenen Bedarf hinaus auszubilden. Immerhin liegt aber die Arbeitslosenquote der unter 25-jährigen noch um gut zwei Prozent niedriger als im Vorjahr.
Auch in der Altersgruppe 55 Jahre und älter steigt die Arbeitslosigkeit wieder, sowohl am aktuellen Rand (plus 1 Prozent gegenüber Juni), wie auch im Vergleich zum Vorjahresmonat (plus 1,5 Prozent). Bei beiden Altersgruppen ist der Vorsprung des Saarlandes gegenüber der bundesweiten Entwicklung deutlich zusammengeschmolzen – nicht nur aufgrund der abnehmenden demografischen Entlastung, sondern sicher auch als Spätfolge der schwächeren Wirtschaftsentwicklung im vergangenen Jahr.
Dennoch: Im Länder-Ranking der Arbeitslosigkeit liegt das Saarland weiter auf dem fünften Platz unter allen 16 Bundesländern. Der Abstand zum viertplazierten Hessen (Arbeitslosenquote 9,3 Prozent) blieb unverändert.
Schaubild: Arbeitslosigkeit im Saarland deutlich unter dem Bundesdurchschnitt
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Hermann
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