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Saar-Arbeitsmarkt in der Winterpause

Abstand zu West-Ländern unverändert

04.01.2005

Die Lage am saarländischen Arbeitsmarkt hat sich zum Jahresende wieder etwas eingetrübt. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember mit 10,3 Prozent fast einen halben Prozentpunkt über dem Niveau der letzten drei Monate. In den westdeutschen Bundesländern stieg die Arbeitslosigkeit im Gleichschritt auf jetzt 9,7 Prozent; der Abstand zum westdeutschen Durchschnitt blieb damit unverändert bei 0,6 Prozentpunkten. Im Vorjahresvergleich zeigt sich das gleiche Bild: In Westdeutschland und an der Saar stiegen die Arbeitslosenquoten um jeweils 0,4 Prozentpunkte. Die Entwicklung des Arbeitsmarktes bleibt damit weiter unbefriedigend.

Schaubild: Saar-Arbeitsmarkt: Eintrübung zum Jahresende - Abstand zu West-Ländern unverändert

Die deutsche Wirtschaft konnte im abgelaufenen Jahr zwar ihre dreijährige Stagnationsphase beenden. Gleichwohl blieb die Konjunktur gespalten: Einer lebhaften Exportdynamik stand eine kraftlose Binnennachfrage gegenüber. Auch die Investitionstätigkeit entwickelte sich noch relativ verhalten. Alles in allem war die wirtschaftliche Belebung zu schwach, um eine Wende am Arbeitsmarkt einzuleiten. Zudem folgen Beschäftigung und Arbeitslosigkeit der konjunkturellen Entwicklung erst mit deutlicher Verzögerung. Nach dem Auslaufen des 'Demographie-Bonus' bewegt sich der Arbeitsmarkt an der Saar gegenwärtig nahezu im Gleichschritt mit den alten Bundesländern.

Jugendliche und ältere Arbeitnehmer besonders betroffen
Bei der Jugendarbeitslosigkeit gab es im Dezember wieder einen deutlichen Anstieg: plus 5,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Bedenklich stimmt auch die weiterhin starke Zunahme im Vorjahresvergleich: plus 15,8 Prozent. Bei den über 55-jährigen ist die Zahl der Arbeitslosen noch stärker gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat ergab sich ein Plus von fast einundzwanzig Prozent. Damit scheint das Saarland im Vergleich zu Westdeutschland und zur Bundesrepublik insgesamt bei beiden Altersgruppen inzwischen wieder ins Hintertreffen zu geraten.

Dennoch: Im Länder-Ranking der Arbeitslosigkeit liegt das Saarland weiter auf dem fünften Platz unter allen 16 Bundesländern. Der Abstand zum viertplazierten Hessen blieb nahezu unverändert. Gegenüber dem Bundesdurchschnitt beträgt er mittlerweile 1,6 Prozentpunkte.

Schaubild: Arbeitslosigkeit im Saarland deutlich unter dem Bundesdurchschnitt

Weitere Informationen:
Hermann Götzinger
(06 81) 95 20-4 00