Saar-Arbeitsmarkt tritt auf der Stelle
Arbeitslosenquote aber weiter unter Vorjahreswert
06.05.2004
Der Abstand zum westdeutschen Durchschnitt ist im April erneut etwas angestiegen; die Differenz der Arbeitslosenquoten beträgt nunmehr 0,6 Prozentpunkte. Dies entspricht allerdings nur dem langjährigen jahrszeitlichen Muster – die saisonalen Schwankungen sind im Saarland deutlich schwächer ausgeprägt als in Deutschland insgesamt – und gibt deshalb keinen Hinweis darauf, dass sich die Arbeitsmarktlage im Saarland gegenüber dem Bund verschlechtert hätte. Im Gegenteil: Im Vorjahresvergleich hat das Saarland noch immer die Nase vorn. Während der westdeutsche Durchschnitt hier Stagnation signalisiert, sank die Arbeitslosenquote im Saarland immerhin um 0,6 Prozentpunkte verbessern, und dies trotz der weiterhin notwendigen Anpassungen im Bergbau.
Schaubild: Saar-Arbeitsmarkt tritt auf der Stelle – Arbeitslosenquote aber weiter unter Vorjahreswert
Nach wie vor verhindert die mangelnde wirtschaftliche Dynamik die ersehnte Trendwende am Arbeitsmarkt. Von einer allgemeinen Frühjahrebelebung kann immer noch keine Rede sein. Selbst die im Vorjahresvergleich verhalten positive Entwicklung am Saar-Arbeitsmarkt ist maßgeblich auf den Einsatz der neuen arbeitsmarktpolitischen Instrumente sowie die konsequente Umsetzung des Prinzips „Fördern und Fordern“ zurückzuführen.
Entlastung erfährt der saarländische Arbeitsmarkt weiter durch den Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit. In der Altersgruppe der unter 25-Jährigen betrug der Rückgang gegenüber März rund 3 Prozent, im Vorjahresvergleich sogar 7,5 Prozent. Auch die demographische Entwicklung hilft: Viele ältere Arbeitslose ziehen sich ganz vom Arbeitsmarkt zurück. Ende April 2004 wurden in der Altersgruppe 55 Jahre und älter gut 20 Prozent weniger Arbeitslose gezählt als zwölf Monate zuvor. Verglichen mit der gesamtdeutschen Entwicklung schneidet das Saarland damit bei beiden Altersgruppen deutlich besser ab.
Im Länder-Ranking der Arbeitslosigkeit liegt das Saarland weiter auf dem fünften Platz unter allen 16 Bundesländern. Im Aufholprozess zur Spitzengruppe konnte das Saarland im April allerdings keinen weiteren Boden gut machen: Der Abstand zum viertplazierten Hessen (Arbeitslosenquote 9,2 Prozent) blieb nahezu unverändert.
Schaubild: Arbeitslosigkeit im Saarland deutlich unter dem Bundesdurchschnitt
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