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Saar-Arbeitsmarkt weiter angespannt

Entwicklung folgt inzwischen weitgehend dem negativen
Bundestrend

06.06.2003

Die Lage am saarländischen Arbeitsmarkt bleibt weiter angespannt: Trotz der außergewöhnlich freundlichen Witterung blieb die übliche Frühjahrsbelebung auch im Mai weitgehend aus. Gegenüber April sank die Arbeitslosenquote zwar um 0,2 Prozentpunkte – im Vorjahresvergleich ergibt sich aber eine Zunahme um einen halben Punkt. Damit folgt das Saarland inzwischen weitgehend dem negativen Bundestrend: Während die Differenz zum westdeutschen Durchschnitt in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken war, verharrt sie seit März auf dem Niveau des Vorjahres.

Schaubild: Saar-Arbeitsmarkt im negativen Bundestrend – Abstand zu Westländern wieder bei 1,3 Prozent.

Die Flaute am Arbeitsmarkt erstreckt sich auch im Saarland auf nahezu alle Branchen. Die Entlastungswirkungen eines verstärkten Ausscheidens älterer Arbeitnehmer aus dem Erwerbsleben, von denen der saarländische Arbeitsmarkt lange Zeit profitieren konnte, haben sich deutlich abgeschwächt. Etwas günstiger ist nur noch die Entwicklung bei der Kurzarbeit. Damit scheinen die Zeiten vorbei, in denen sich das Saarland in puncto Arbeitsmarktentwicklung deutlich positiv von der Bundesentwicklung absetzen konnte.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist auch im Saarland deutlich rückläufig. Binnen Jahresfrist lag das Minus bei 1,9 Prozent. Immerhin blieb hier noch ein Teil der relativen Stärke erhalten – bundesweit betrug der Beschäftigungsrückgang in der gleichen Zeit 2,1 Prozent.

Schaubild: Konjunkturflaute belastet Arbeitsmarkt – Saar-Vorsprung schmilzt

Im Länder-Ranking der Arbeitslosigkeit liegt das Saarland weiterhin auf dem fünften Platz unter allen 16 Bundesländern, rund 1,4 Prozentpunkte unter dem gesamtdeutschen Schnitt. Damit konnte das Saarland seinen Platz an der Spitze der „Mittelgruppe“ behaupten, zu denen auch die Länder Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen gehören. Nur in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz ist die Arbeitslosigkeit jetzt noch niedriger als im Saarland.

Schaubild: Arbeitslosigkeit im Saarland weiterhin unter Bundesdurchschnitt

Weitere Informationen:
Hermann Götzinger
(06 81) 95 20-4 00