Saar-Arbeitsmarkt weiter ohne Schwung
Abstand zu West-Ländern wieder etwas verringert
02.12.2004
Schaubild: Saar-Arbeitsmarkt weiter ohne Schwung – Abstand zu West-Ländern wieder etwas verringert
Die Entwicklung des Arbeitsmarktes bleibt weiter unbefriedigend. Die deutsche Wirtschaft hat im dritten Quartal etwas an Schwung verloren. Das Bruttoinlandsprodukt ist real nur noch um 0,1 Prozent gewachsen; nach einem Plus von jeweils 0,4 Prozent im ersten und zweiten Quartal. Ausschlaggebend für diese Entwicklung war die nachlassende Exportdynamik. Hoffnung macht jedoch, dass die Ausrüstungsinvestitionen im dritten Quartal deutlich zulegten, was die Binnennachfrage etwas stimuliert hat. Eine Erholung des Arbeitsmarktes ist unter diesen Bedingungen weder aktuell noch in naher Zukunft möglich. Der verhaltene Rückgang der Arbeitslosigkeit in den letzten Monaten erklärt sich deshalb auch ausschließlich durch den verstärkten Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente, die Neuregelung der Mini- und Midi-Jobs und die Förderung von Existenzgründungen.
Bei der Jugendarbeitslosigkeit gab es im November weitere Entspannung: minus 1,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Die speziellen Förderangebote der Agenturen für Arbeit für Jugendliche zeigen hier Wirkung. Bedenklich stimmt jedoch, dass trotzdem die Zahl der jüngeren Arbeitslosen erneut deutlich höher ausfiel als vor einem Jahr (plus 11,7 Prozent).
In der Altersgruppe 55 Jahre und älter ist die Zahl der Arbeitslosen noch stärker gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat ergab sich ein Plus von fast zwanzig Prozent. Das Saarland gerät bei beiden Altersgruppen im Vergleich zu Westdeutschland und zur Bundesrepublik insgesamt inzwischen wieder ins Hintertreffen.
Dennoch: Im Länder-Ranking der Arbeitslosigkeit liegt das Saarland weiter auf dem fünften Platz unter allen 16 Bundesländern. Der Abstand zum viertplazierten Hessen blieb unverändert. Gegenüber dem Bundesdurchschnitt beträgt er mittlerweile 1,5 Prozentpunkte.
Schaubild: Arbeitslosigkeit im Saarland deutlich unter dem Bundesdurchschnitt
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Hermann
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