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Saarindustrie investiert viel in Arbeitsschutz und altersgerechte Arbeitsplätze

Gesundheitsschutz im Saarland bereits auf hohem Niveau

13.10.2014

Mit deutlichen Worten hat sich die saarländische Industrie gegen die von Gewerkschaftern und Betriebsräten erhobenen Vorwürfe zu einem immer größeren Stress im Betrieb geäußert. Joachim Malter, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände e.V. (VSU): "Selbstverständlich stehen die Unternehmen unter einem hohen Wettbewerbsdruck. Aber sie haben längst erkannt, dass die nötige Produktivität nicht durch größere Belastung der Beschäftigten, sondern durch bessere Abläufe, modernere Technik und gute Organisation erreicht wird. Überbelastung, Krankheiten und Fehlzeiten sind kontraproduktiv und werden auch von den Firmen bekämpft.
So, wie man vor 20 Jahren fast nur von Rückenleiden und vor 10 Jahren fast nur von Mobbing hörte, ist heute der "Stress" in Mode. Wir wissen, dass solche Berichte tatsächlich dazu führen, dass derartige Diagnosen verstärkt gefällt werden. Es ist gut, dass Krankheitsbilder dieser Art nicht mehr tabuisiert werden - auch in den Firmen nicht. Man sollte aber die subjektive Befindlichkeit von Betriebsräten, die ja auch den Boden für ihre tarifpolitischen Vorstellungen bereiten wollen (z.B. eine großzügigere Altersteilzeit) nicht mit der objektiven Situation verwechseln. Gerade die in der Presse öffentlich kritisierten Firmen betreiben einen vorbildlichen Arbeitsschutz, haben niedrige Fehlzeiten und kümmern sich - nicht zuletzt gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretungen - aktiv und sozial um die Arbeits- und Einsatzbedingungen ihrer Beschäftigten.
Die Situation ist übrigens auch durch veränderte gesellschaftliche Verhältnisse gekennzeichnet: das Privatleben ist für viele stressiger als der Beruf."

So sieht das auch die IHK. Volker Giersch, Hauptgeschäftsführer der IHK: "Nach unseren Beobachtungen haben sich die Arbeitsbedingungen in den Betrieben in den zurückliegenden Jahren nicht verschlechtert, sondern in der Tendenz weiter merklich verbessert. Der Grund: Die Unternehmen wissen, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre wertvollste Ressource sind. Sie haben deshalb in den letzten Jahren den Arbeitsschutz ausgebaut und verstärkt in betriebliche Gesundheitsmanagementsysteme investiert. Zudem gibt es mit Blick auf das steigende Durchschnittsalter der Belegschaften auch einen deutlichen Trend, die Arbeitsplätze altersgerecht zu gestalten." Giersch erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass erst im Sommer dieses Jahres ein „Bündnis für Arbeits- und Gesundheitsschutz im Saarland“ geschlossen wurde, in dem die IHK mit Engagement mitwirke. Giersch: „Das ist ein konstruktiver Weg. Ziel ist es, die Arbeitswelt so zu gestalten, dass die Beschäftigten möglichst lange körperlich und geistig fit bleiben. Mit Alarmismus ist keinem geholfen. Im Gegenteil: Er schadet, denn er hält junge Leute davon ab, sich für eine Ausbildung und Karriere in der Industrie zu entscheiden. Das ist aber dringend nötig, wenn wir verhindern wollen, dass der Fachkräftemangel zur Wachstumsbremse wird.“