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Saarkonjunktur: Aufschwung nimmt Gestalt an

IHK-Konjunkturumfrage Dezember 2003

18.12.2003

Die Konjunktur im Saarland gewinnt allmählich an Fahrt. Die Geschäftslage vieler Unternehmen beginnt sich zu bessern. Der Optimismus für 2004 festigt sich. Das signalisiert der IHK-Geschäftsklimaindex, der im Dezember um vier Punkte auf ein neues Jahreshoch geklettert ist. Mit 143 Zählern liegt er jetzt 30 Punkte über seinem Tiefststand vom April diesen Jahres. Zum neuerlichen Anstieg haben sowohl die günstigere Geschäftslage am aktuellen Rand als auch die besseren Geschäfts-erwartungen für die kommenden sechs Monate beigetragen. Der IHK-Erwartungsindex (Saldo aus “Besser”- und “Schlechter”-Meldungen) liegt jetzt mit plus 20 deutlich im positiven Bereich. „Die Saarwirtschaft hat das Konjunkturtal inzwischen durchschritten. Sie bewegt sich bereits auf ansteigendem Terrain. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass die Saarwirtschaft im ersten Halbjahr 2004 wieder spürbar wachsen wird. Wir schätzen die Rate auf 1,5 bis 2 Prozent“ , so kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die Dezemberumfrage der IHK Saarland, an der sich 180 Unternehmen mit rund 110.000 Beschäftigten beteiligten.

Konjunkturklima-Index Verabeitendes Gewerbe

Mit einer Belebung der Geschäfte rechnen insbesondere die Stahlindustrie, der Maschinenbau, die Metallindustrie, die IT-Branche und die Versicherungswirtschaft. Nach dem relativ schwachen Autojahr 2003 dürfte auch der Fahrzeugbau im nächsten Jahr wieder einen Gang zulegen. Etwas zurückhaltender wird der weitere Geschäftsverlauf noch in der Elektroindustrie, im Ernährungsgewerbe, im Stahl- und Leichtmetallbau sowie im Handel und im Bankgewerbe eingeschätzt. Im Baugewerbe, bei den unternehmensnahen Dienstleistern sowie in der Chemie- und Pharmabranche zeichnet sich zunächst noch eine schwächere Tendenz ab.

Die Impulse für den Auftrieb kommen zunächst noch ganz vorwiegend aus dem Ausland. Dies trotz der anhaltenden Euro-Aufwertung. Unsicher sind die Unternehmen indes noch, inwieweit in nächster Zeit Impulse aus dem Inland hinzukommen. „ Wichtig für einen stabilen Aufschwung ist insbesondere,“ so Giersch, „dass die Investitionskonjunktur bald anspringt. Dies ist umso wahrscheinlicher, je energischer die Politik die notwendigen Strukturreformen in der Steuerpolitik, auf dem Arbeitsmarkt und in der sozialen Sicherung angeht und je deutlicher die Abschlüsse in der aktuellen Lohnrunde hinter dem Produktivitätsfortschritt zurückbleiben. Impulse aus diesen Bereichen sind dringend nötig, nachdem die Ergebnisse des Vermittlungsausschusses für die Unternehmen eher enttäuschend ausgefallen sind.

Geschäftslage verbessert

Positiv ist, dass sich die Konjunktur jetzt auch am aktuellen Rand belebt. Der IHK-Lageindex (Saldo aus “Gut”- und ”Schlecht”- Meldungen) ist von plus zwei im November auf plus drei Punkte im Dezember gestiegen. Insgesamt beurteilen gegenwärtig 18 Prozent der befragten Betriebe ihre Geschäftslage mit “gut”, 67 Prozent mit “befriedigend” und 15 Prozent mit “schlecht”. Damit ist die Wahrscheinlichkeit gesunken, dass sich in der Wirtschaft eine „ Erwartungsblase“ bildet, der die reale Entwicklung nicht folgt.

Gut laufen die Geschäfte zum Teil bereits bei den Gießereien, den Versicherungen, in der IT-Branche und mit Abstrichen auch im Maschinenbau. Befriedigende Geschäfte melden die Stahlindustrie, der Fahrzeugbau, die Elektroindustrie, die Banken und die sonstigen Dienstleister. Unverändert schlecht ist die Lage in der Bauwirtschaft, in der Glas- und Keramikindustrie sowie im Verkehrsgewerbe. Im Einzelhandel wird die Beurteilung der Geschäftslage derzeit durch das Weihnachtsgeschäft geprägt. Die damit verbundenen Hoffnungen sind bisher noch nicht in Erfüllung gegangen.

Konjunkturindizes Verarbeitendes Gewerbe

Ansprechpartner:
Dr. Heino Klingen
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