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Saarkonjunktur: Aufwärts ohne Schwung

Geschäftslage leicht besser – Aussichten eingetrübt

26.03.2004

Die Hoffnungen auf eine rasche Erholung der Konjunktur haben im März einen Dämpfer erhalten. Der IHK-Erwartungsindikator, der die Geschäftsaussichten in den kommenden Monaten widerspiegelt, ist zum ersten Mal seit vier Monaten wieder gefallen - um 8 auf jetzt 21 Punkte. Am aktuellen Rand hat sich die Geschäftslage dagegen etwas verbessert: Der IHK-Lageindikator (Saldo aus “Gut”- und “Schlecht”-Meldungen) ist um knapp vier Zähler gestiegen. “Die Konjunktur erholt sich zurzeit nur schleppend. Sowohl die Investoren als auch die Konsumenten sind nach wie vor sehr zurückhaltend. Der unklare Kurs in der Wirtschafts-, Umwelt-, Sozial- und Steuerpolitik ist ebenso schädlich für die Konjunktur wie die Diskussion um die Ausbildungsplatzabgabe. Hinzu kommen die jüngsten Tarifabschlüsse, die dem harten internationalen Preiswettbewerb nicht hinreichend Rechnung tragen. Das ist nicht der Stoff, aus dem sich ein kräftiger Aufschwung entwickelt.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die März-Umfrage der IHK Saarland, an der sich 180 Unternehmen mit rund 110 000 Beschäftigten beteiligten.

Konjunkturklima-Index Verabeitendes Gewerbe

Im ersten Quartal dieses Jahres dürfte die Saarwirtschaft wieder leicht gewachsen sein. Darauf deuten die Einschätzungen der aktuellen Geschäftslage der Unternehmen hin. Insgesamt beurteilt jedes fünfte Unternehmen seine Lage mit „gut“, 64 Prozent mit „befriedigend“ und 15 Prozent mit „schlecht“.

Relativ gut laufen die Geschäfte bei den Gießereien, im Maschinenbau, in der IT-Branche und in der Versicherungswirtschaft. Auch im Fahrzeugbau hat sich die Lage stabilisiert. Die Geschäfte laufen deutlich besser als im Vorjahr. Befriedigende Geschäfte melden die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren, die Stahlindustrie, die Medizin-, Mess- und Regeltechnik, das Ernährungsgewerbe, das Bankgewerbe und die unternehmensnahen Dienstleister. Im Handel ist die Lage weiterhin sehr uneinheitlich. Relativ gut ist sie bei den Discountern und Verbrauchermärkten, während gerade den kleineren Einzelhändlern die Rabattschlachten der großen Handelsketten zu schaffen machen.

Zuversicht flaut ab

Die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate haben sich im März gegenüber dem Vormonat merklich eingetrübt. Der IHK-Erwartungsindikator ist von 29 auf 21 Punkte gesunken. Er liegt damit aber weiterhin deutlich im positiven Bereich: Immerhin erwarten rund 26 Prozent der Unternehmen eine Verbesserung ihrer Geschäftslage - nur fünf Prozent rechnen mit schlechteren Geschäften. „Die Zeichen stehen zwar auf Erholung, doch es mangelt an Dynamik. Wenn der Aufschwung nicht bald an Kraft gewinnt, wird es auch in diesem Jahr nicht zu einer Trendwende auf dem Arbeitsmarkt kommen. Umso wichtiger sind jetzt Weichenstellungen in der Politik, die Vertrauen und Zuversicht schaffen“, so Giersch.

Mit einer Belebung der Geschäfte rechnen insbesondere der Fahrzeugbau, die Gießereien und die Hersteller von Metallwaren sowie die Versicherungsbranche. Etwas verhaltener werden dagegen die Aussichten in der Stahlindustrie, in der Elektroindustrie, im Ernährungsgewerbe, im Maschinenbau, im Handel, bei den Banken und in der IT-Branche beurteilt. Die Baubranche und die unternehmensnahen Dienstleister schätzen die künftige Entwicklung per Saldo negativ ein.

Konjunkturindizes Verarbeitendes Gewerbe

Weitere Informationen:
Dr. Heino Klingen
(06 81) 95 20-4 10