Saarkonjunktur: Ein Hauch von Festtagsstimmung
Geschäftslage stabil, Aussichten deutlich verbessert
IHK-Konjunkturumfrage Dezember 2005
21.12.2005
Insgesamt bewerten derzeit 27 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit „gut“, 62 Prozent mit „ befriedigend“ und 11 Prozent mit „schlecht“. Der IHK-Lageindikator (Saldo aus „Gut“- und „Schlecht“-Meldungen) hat sich damit gegenüber dem Vormonat um einen Punkt auf 16 Zähler verringert. Er liegt aber weiterhin deutlich über dem vergleichbaren Ifo-Wert für Deutschland. Von der guten Exportkonjunktur, die durch den wieder schwächeren Euro neuerlichen Auftrieb erhalten hat, profitieren vor allem der Fahrzeugbau, der Maschinenbau, die Gießereien sowie die Medizin-, Mess- und Regeltechnik. Relativ gut laufen die Geschäfte auch in der Stahlindustrie sowie im Stahlbau und in der Metallverarbeitung. Überwiegend positive Stimmen kommen zudem aus der IT-Branche und von den Versicherungen. Dagegen lässt die Stimmung im Handel und auf dem Bau weiterhin zu wünschen übrig.
Mit verhaltenem Optimismus ins nächste Jahr
Die Chancen für eine Fortsetzung des Aufschwungs im nächsten Jahr stehen gut. Das signalisieren die Erwartungen der Unternehmen, die sich im Dezember deutlich verbessert haben. Für die kommenden sechs Monate rechnen jetzt insgesamt zehn Prozent der Unternehmen mit besseren, 78 Prozent mit gleich bleibenden und zwölf Prozent mit schlechteren Geschäften. Stützen der Konjunktur bleiben einmal mehr die industriellen Kernbranchen:
- In der Stahlindustrie hält die vom Stahlhunger Chinas ausgehende Branchenkonjunktur weiter an. Die weltweit im Aufbau befindlichen Kapazitäten erhöhen zwar inzwischen das Stahlangebot. Doch diese Quantitäten stellen für die auf High-tech Qualitätsstähle spezialisierten Saarhütten noch keine Konkurrenz dar.
- Im Fahrzeugbau und bei den Herstellern von langlebigen Gebrauchsgütern ist im nächsten Jahr mit vorgezogenen Käufen wegen der Mehrwertsteuererhöhung 2007 zu rechnen. Davon dürften insbesondere auch die saarländischen Kfz-Zulieferer profitieren, die mit ihren Produkten weiterhin gut im Markt liegen. Auch bei Ford rechnet man damit, dass die Nachfrage nach Focus und C-Max in der zweiten Jahreshälfte anziehen wird.
- Positive Impulse sind aber auch weiterhin von der IT-Branche und den Versicherungen zu erwarten. Beim Handel dürften sich die steuerbedingten Vorzieheffekte ähnlich positiv bemerkbar machen wie im Bund.
- Dämpfend auf Wachstum und Beschäftigung wird sich die Schließung der Grube Warndt auswirken.
Weitere Informationen:
Dr. Heino
Klingen
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