Saarkonjunktur: Festtagsstimmung zum Jahresende
Saarwirtschaft auch im nächsten Jahr auf
Wachstumskurs
19.12.2006
Insgesamt bewerten derzeit 39 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit „gut“, 55 Prozent mit „ befriedigend“ und sechs Prozent mit „schlecht“. Die Industrie-Unternehmen profitieren weiterhin von der lebhaften Weltkonjunktur und legen auf den Auslandsmärkten trotz des starken Euro weiter zu. Die Exportquote erreicht mit über 47 Prozent einen Rekordwert und liegt damit rund fünf Prozentpunkte über der Quote für den Bund. Im Inland zieht die Nachfrage nach Investitionsgütern weiter an, wobei Investitionen zur Verbesserung der Produktivität weiterhin den Schwerpunkt bilden.
Am besten laufen die Geschäfte zurzeit in der Stahlindustrie, bei den Gießereien, im Maschinenbau, in der Elektroindustrie, in der Medizin-, Mess- und Regeltechnik, in der Pharmabranche, im Stahlbau, in der IT-Branche sowie bei Banken und Versicherungen. In diesen Branchen berichten jeweils mehr als 90 Prozent über gute oder befriedigende Geschäfte.
Positive Meldungen kommen aber auch aus der Bauwirtschaft. Die Branche hat in diesem Jahr die Kehrtwende geschafft, vor allem wegen der Aufwärtsentwicklung im gewerblichen Bau. Die Zuwächse sind aber insgesamt noch eher bescheiden. Im Einzelhandel verstärken sich nach einem eher flauen Jahr jetzt die Anzeichen, dass die Branche das Jahr doch noch mit einem leichten Plus abschließen wird. Dabei sorgen vorgezogene Käufe vor der Mehrwertsteuererhöhung und die gute Stimmung im Weihnachtsgeschäft im Dezember für Auftrieb. Profitiert haben vornehmlich Fachmärkte, Kaufhäuser und Discounter. Der klassische Einzelhandel wird trotz positiver Impulse zum Jahresende insgesamt wohl unter dem Vorjahresergebnis bleiben.
Wachstumsdelle durch Mehrwertsteuererhöhung
Die Angaben der Unternehmen signalisieren, dass die Saarwirtschaft auch im nächsten Jahr auf Wachstumskurs bleiben wird. Der IHK-Erwartungsindikator (Saldo aus Besser- und Schlechtermeldungen) ist im Dezember gegenüber dem Vormonat um knapp zwei Punkte gestiegen. Insgesamt rechnen elf Prozent mit besseren, 80 Prozent mit gleich bleibenden und neun Prozent mit schlechteren Geschäften. Giersch: „Die Mehrwertsteuererhöhung wird den Aufschwung zwar vorübergehend dämpfen. Nach einer Wachstumsdelle im ersten Quartal wird es aber weiter aufwärts gehen. Entscheidend für die Dynamik wird sein, dass die Bundesregierung auf Reformkurs bleibt und die Tarifpartner in der kommenden Lohnrunde nicht überziehen. Dabei gilt: Je höher die Lohnzuwächse, desto geringer der Aufbau von Beschäftigung.“