Saarkonjunktur: Geschäftslage hat sich deutlich verbessert
Erwartungen aber leicht gedämpft
25.10.2006
Insgesamt bewerten derzeit 36 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit „gut“, 58 Prozent mit „ befriedigend“ und sechs Prozent mit „schlecht“. Der Saldo aus „ Gut“- und „Schlecht“-Meldungen ist gegenüber dem Vormonat um sechs Punkte auf 30 Zähler gestiegen. Einen ähnlich hohen Wert hatte der IHK-Lageindikator zuletzt im Sommer 2004.
Aufgehellt hat sich die Stimmung im Verkehrsgewerbe, bei den Banken und im Handel. Namentlich Kaufhäuser und Fachmärkte berichten von einer zunehmenden Nachfrage nach langlebigen Gebrauchsgütern. Die entscheidenden Impulse für die Konjunktur kommen aber weiterhin aus dem Ausland. So melden die exportorientierten Industriebranchen wie die Stahlindustrie, der Maschinenbau, die Gießereien und die Metallindustrie gute bis sehr gute Geschäfte. Im Aufwind befinden sich ebenfalls die IT-Branche und die Pharmaindustrie. Deutlich mehr positive als negative Stimmen kommen auch aus der Bauwirtschaft, während sich im Fahrzeugbau die Stimmenanteile in etwa die Waage halten. Überwiegend schlechte Geschäfte melden dagegen die Gummi- und Kunststoffunternehmen.
Wachstumsdelle zu Beginn des Jahres
Die Aussichten für die kommenden sechs Monate haben sich im Oktober etwas eingetrübt. Der IHK-Erwartungsindikator (Saldo aus „ Besser“- und „Schlechter“-Meldungen) ist um zwei Punkte gefallen und liegt zur Zeit mit gut einem Punkt nur noch leicht über der Nulllinie. Insgesamt rechnen für das Winterhalbjahr zehn Prozent der befragten Unternehmen mit besseren, neun Prozent mit schlechteren und 81 Prozent mit gleich bleibenden Geschäften. Klingen: „Die Zahlen signalisieren, dass die derzeit gute Konjunktur in den nächsten Monaten anhalten wird. Durch die Mehrwertsteuererhöhung wird der Aufschwung zu Beginn des kommenden Jahres aber an Dynamik verlieren. Um die Wachstumsdelle möglichst klein zu halten, brauchen wir klare politische Signale aus Berlin. Ein Unternehmensteuerreform, die auf international wettbewerbsfähige Steuersätze setzt und vor allem auf die Besteuerung von Fremdkapitalzinsen verzichtet, wäre ein solches Signal.“
Mit einer Belebung der Geschäfte rechnen die Druckindustrie, die Holzwirtschaft, das Verkehrsgewerbe sowie die Medizin-, Mess- und Regeltechnik. Zurückhaltender werden dagegen die Aussichten bei den Gießereien, im Maschinenbau, im Ernährungsgewerbe und in der Bauwirtschaft beurteilt. Per Saldo negative Einschätzungen der künftigen Entwicklung kommen aus dem Fahrzeugbau, der Elektroindustrie, der Gummi- und Kunststoffindustrie, dem Stahl- und Leichtmetallbau sowie von den unternehmensnahen Dienstleistern.
Medienkontakt:
Dr. Mathias
Hafner
(06 81)
95 20-3 00