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Saarkonjunktur: Geschäftslage leicht verbessert

Aber gedämpfte Aussichten

26.04.2004

Die Erholung der Konjunktur hat sich im April weiter fortgesetzt. Die Geschäfte der Saarwirtschaft laufen etwas besser als im Vormonat. Doch lässt die Dynamik nach wie vor zu wünschen übrig. Auffallend ist insbesondere, dass die Unternehmen mit weniger Zuversicht ins Sommerhalbjahr gehen als noch im Februar und März. Der IHK-Erwartungsindikator, der die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate widerspiegelt, ist von 21 auf 16 gesunken. Er liegt aber weiter im positiven Terrain. „Die Entwicklung der Saar-Konjunktur folgt damit dem Muster auf Bundesebene. Der Optimismus, der sich während der Wintermonate aufgebaut hat, weicht zunehmend einer eher nüchternen Einschätzung. Sowohl die Investoren als auch die Konsumenten sind angesichts des stockenden Reformprozesses und der steigenden Arbeitslosigkeit spürbar verunsichert. Dämpfend auf die Stimmung wirkt sich das völlig unsinnige Regierungsprojekt Ausbildungsplatzabgabe aus.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die April-Umfrage der IHK Saarland, an der sich 180 Unternehmen mit rund 110.000 Beschäftigten beteiligten.

Konjunkturklima-Index Verabeitendes Gewerbe

Insgesamt erwarten nur 20 Prozent aller Unternehmen für das Sommerhalbjahr anziehende Geschäfte. Knapp vier Prozent rechnen mit schlechteren Geschäften. Positiv gestimmt sind vor allem der Fahrzeugbau, die IT-Branche und die Versicherungen, gedämpft optimistisch die Metallindustrie, der Maschinenbau, die Holzwirtschaft und der Handel. Am Bau und bei den Verkehrsbetrieben gibt es erste Anzeichen dafür, dass die langjährige Talfahrt zu Ende gehen könnte. Per Saldo schlechtere Geschäfte erwarten die unternehmensnahen Dienstleister.

„Ohne vertrauensbildende Maßnahmen durch Politik und Tarifpartner“, so Giersch, „wird der Aufschwung kaum an Kraft gewinnen. Wir brauchen deshalb dringend beherzte Reformen und moderate Tarifabschlüsse, um die lahmende Binnenkonjunktur zu stärken.“

Ein weiterer Trippelschritt nach oben

Am aktuellen Rand hat sich die Geschäftslage der Unternehmen im April etwas verbessert. Der IHK-Lageindikator, der die aktuelle Geschäftslage der saarländischen Unternehmen misst, ist in diesem Monat um drei auf 8,5 Punkte gestiegen. Insgesamt beurteilten im April gut 20 Prozent der Unternehmen ihre Lage mit „gut“, rund 68 Prozent mit „befriedigend“ und 12 Prozent mit „schlecht“. Verbessert hat sich die Situation insbesondere in der Industrie. Hier gibt es inzwischen doppelt so viele Unternehmen, die gute Geschäfte melden, wie Unternehmen, die über schlechte Geschäfte berichten.

Vor allem beim Fahrzeugbau und seinen Zulieferern hat sich die Lage zuletzt wieder aufgehellt. Gut laufen die Geschäfte auch im Maschinenbau, bei den Herstellern von Metallwaren, im Versicherungsgewerbe und in der IT-Branche. Befriedigende Geschäfte melden die Stahlindustrie, die Elektroindustrie, das Ernährungsgewerbe, die Banken und die unternehmensnahen Dienstleister. Im Handel hat sich die Lage leicht verbessert. Relativ gut ist sie bei den Discountern und Verbrauchermärkten, während gerade den kleineren Einzelhändlern die Rabattschlachten der großen Handelsketten zu schaffen machen. Im Baugewerbe, in den baunahen Industriebereichen und im Verkehrsgewerbe laufen die Geschäfte nach wie vor schlecht.

Konjunkturindizes Verarbeitendes Gewerbe

Weitere Informationen:
Dr. Heino Klingen
(06 81) 95 20-4 10