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Saarkonjunktur: Guter Start ins neue Jahr

Jetzt auch Besserung der aktuellen Geschäftslage
IHK-Konjunkturumfrage Januar 2004

27.01.2004

Die Konjunktur an der Saar kommt allmählich in Fahrt. Das signalisiert die Geschäftslage der Unternehmen, die sich im Januar deutlich aufgehellt hat. Gleichzeitig ist auch die Zuversicht für die kommenden sechs Monate nochmals gewachsen. Entsprechend stark ist der IHK-Klimaindex gestiegen. Er liegt jetzt bei 147 Punkten und damit vier Punkte über dem Wert des Vormonats. Vor allem in Kernbereichen der Saarindustrie – wie dem Fahrzeugbau und seinen Zulieferern – stehen die Zeichen auf Erholung. Dagegen läuft die Konjunktur in einzelnen Dienstleistungsbereichen und im Handel noch recht verhalten. „Der Konjunkturmotor ist angesprungen. Er läuft zwar noch mit eher niedriger Drehzahl, wird jedoch im weiteren Jahresverlauf aller Voraussicht nach stärker auf Touren kommen. Jetzt kommt es vor allem darauf an, dass die Politik durch weitere Strukturreformen neues Vertrauen bei Konsumenten und Investoren aufbaut und dass die Tarifpartner den beginnenden Aufschwung durch moderate Tarifabschlüsse unterstützen.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die Januar-Umfrage der IHK, an der sich 180 Unternehmen mit rund 110.000 Beschäftigten beteiligten.

Konjunkturklima-Index Verabeitendes Gewerbe

Die Geschäftslage der Unternehmen hat sich im Januar deutlich verbessert. Der IHK-Lageindex, der die aktuelle Lage der Unternehmen misst, ist um fast fünf Punkte auf nunmehr acht Zähler gestiegen. Insgesamt beurteilen gegenwärtig rund 22 Prozent der befragten Betriebe ihre Geschäftslage mit 'gut', knapp 64 Prozent mit 'befriedigend' und 14 Prozent mit 'schlecht'. „Dem Anstieg der Stimmungsindikatoren im vergangenen Halbjahr folgt jetzt auch die real-wirtschaftliche Entwicklung“, so Giersch.

Vor allem bei den Zulieferern des Fahrzeugbaus und im Ernährungsgewerbe hat sich die Lage deutlich aufgehellt. Gut laufen die Geschäfte aber auch bei den Herstellern von Metallwaren, in der IT-Branche und bei den Versicherungen. Befriedigende Geschäfte melden die Stahlindustrie, der Maschinenbau, die Elektroindustrie, die Pharmabranche, die Banken und die sonstigen Dienstleister. Im Handel ist die Lage weiterhin uneinheitlich. Für das Baugewerbe und die Verkehrswirtschaft ist noch kein Licht am Ende des Tunnels in Sicht.

Geschäftsaussichten erneut verbessert

Die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate haben sich im Januar weiter aufgehellt. Rund 30 Prozent der Unternehmen rechnen im ersten Halbjahr mit besseren und nur noch sechs Prozent mit schlechteren Geschäften. Der IHK-Erwartungsindikator ist um vier Punkte auf jetzt 24 Zähler gestiegen. 'Diese erfreuliche Entwicklung sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Aufschwung – insbesondere von der Währungsseite her - weiterhin mit erheblichen Risiken behaftet ist. Schon heute belastet das Kursniveau des Euro unsere Exporte. Zugleich kommt es auch in Euroland und auf Drittmärkten zu Verdrängungseffekten durch Anbieter aus dem Dollarraum. Jeder weitere Aufwertungsschritt wird die Erholung der Konjunktur dämpfen“, so Giersch.

Neben dem Fahrzeugbau, den Gießereien, der Gummi- und Kunststoffindustrie rechnen die Unternehmen des Maschinenbaus, der IT-Branche und der Metallindustrie mit weiter anziehenden Geschäften. Etwas verhaltener werden die Aussichten im Ernährungsgewerbe, in der Stahlindustrie, im Stahlbau, in der Elektroindustrie sowie im Handel und bei den Banken beurteilt. Überwiegend negative Einschätzungen für die nächsten Monate kommen aus der Bauwirtschaft und von den unternehmensnahen Dienstleistern.

Noch keine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt

Trotz des freundlicheren Konjunkturklimas bleibt die Lage auf dem Arbeitsmarkt weiter angespannt. Der Abbau von Stellen wird sich in den nächsten Monaten zwar verlangsamen. Zum Stillstand wird er aber erst im zweiten Halbjahr kommen. Jedes vierte Unternehmen sieht sich gezwungen, seine Belegschaft zu verringern. Nur 15 Prozent der Betriebe planen für dieses Jahr Neueinstellungen. Zu berücksichtigen ist dabei, dass viele Unternehmen ihren Personalstand auch in der Zeit der Flaute auf relativ hohem Niveau gehalten haben. Zu den Branchen, die in diesem Jahr zusätzliche Arbeitsplätze schaffen wollen, gehören der Fahrzeugbau, der Maschinenbau und vor allem die IT-Branche.

Auch bei den Investoren ist – vor allem aufgrund des schleppenden Reformprozesses und der Risiken an der Lohnfront - noch keine Wende zum Besseren in Sicht. Im Gegenteil: Jedes fünfte Unternehmen hat für das laufende Jahr ein geringeres Investitionsbudget vorgesehen als im letzten Jahr. Nur 15 Prozent der Betriebe wollen mehr investieren. “Die Investitionskonjunktur wird wohl erst dann anspringen, wenn es zu einer Besserung der steuerlichen und arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen sowie zu einer nachhaltigen Dämpfung der Arbeitskosten kommt”, so Giersch.

Konjunkturindizes Verarbeitendes Gewerbe

Ansprechpartner:
Dr. Heino Klingen
(06 81) 95 20-4 10