Saarkonjunktur: Kein Frühlingserwachen
IHK-Konjunkturumfrage März 2003
27.03.2003
Konjunkturklima-Index
Verabeitendes Gewerbe
Insgesamt beurteilen derzeit elf Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage mit „gut“, 75 Prozent mit „befriedigend“ und 14 Prozent mit „schlecht“. Im Verarbeitenden Gewerbe liegt der Lageindex (Saldo aus „Gut“- und „Schlecht“-Meldungen) bei minus 4,7 Punkten. Das sind über drei Prozentpunkte weniger als im Februar.
Per Saldo positive Stimmen kommen eigentlich nur noch aus dem Dienstleistungsbereich, vor allem von den Versicherungen, der IT-Branche und den sonstigen Dienstleistern (Energieversorger, Reinigungs- und Sicherheitsunternehmen). Relativ gut laufen die Geschäfte auch noch im Maschinenbau und in der Gummi- und Kunststoffindustrie. Eine befriedigende Geschäftslage melden die Stahlindustrie, der Fahrzeugbau, die Elektroindustrie, die Gießereien, das Ernährungsgewerbe und die Banken. Mehr schlecht als recht stellt sich dagegen die Lage in der Druckindustrie, in der Verkehrswirtschaft und im Handel dar. Besonders unbefriedigend ist sie nach wie vor in der Bauwirtschaft.
Geschäftsaussichten weiter trüb
Die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate haben sich im März nicht aufgehellt. Der IHK-Erwartungsindex bewegt sich weiter im negativen Terrain. Nur knapp sieben Prozent der Unternehmen erwarten bessere, 25 Prozent dagegen schlechtere Geschäfte. Die überwiegende Mehrheit (66 Prozent) geht von einer gleich bleibenden Geschäftsentwicklung aus. Eine Fortdauer der Schwächephase ist damit vorgezeichnet.
Besonders ausgeprägt ist die Skepsis im Fahrzeugbau, der Bauwirtschaft, der Glas- und Keramikindustrie, in der Chemieindustrie sowie im Handel und in der Verkehrswirtschaft. Positive Stimmen zum weiteren Konjunkturverlauf kommen nur von der IT-Branche, den Gießereien und vom Stahl- und Leichtmetallbau.
Sorge bereitet der Industrie die weitere Entwicklung im Amerikageschäft. Zwei von drei Saar-Unternehmen, die in die USA exportieren, sehen die Gefahr rückläufiger US-Aufträge falls sich die Spannungen im deutsch-amerikanischen Verhältnis weiter zuspitzen. „Der Krieg im Irak darf indes nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Wachstumsschwäche in Deutschland zum großen Teil hausgemacht ist“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch. „Das Wachstum in Deutschland wird schwach bleiben und dürfte über das Jahr gerechnet kaum mehr als 0,5 Prozent erreichen. Im Saarland könnten es nach Lage der Dinge 0,2 bis 0,3 Prozentpunkte mehr werden. Zur Überwindung der Wachstumsschwäche Deutschlands brauchen wir schnellstmöglich durchgreifende Reformen, die auf dem Arbeitsmarkt zu mehr Flexibilität, in den Sozialversicherungssystemen zu mehr Wirtschaftlichkeit und Eigenverantwortung und im Steuerrecht zu weiterer Entlastung und zu mehr Transparenz führen. Die Akzeptanz für Reformen ist zurzeit größer denn je. Die Politik muss diese Chance nutzen.“
Konjunkturindizes
Verarbeitendes Gewerbe
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Dr. Heino
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