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Saarkonjunktur: Wachsende Zuversicht – aber stockende Geschäftsentwicklung in einigen Branchen

IHK-Konjunkturumfrage Februar 2004

24.02.2004

Die Konjunktur an der Saar gewinnt weiter an Fahrt. Der IHK-Klimaindex ist im Februar nochmals gestiegen – um zwei auf jetzt 149 Punkte. Er liegt damit nur noch um rund 12 Punkte unter dem Höchststand von Mai 1998. Der erneute Anstieg beruht allerdings ausschließlich darauf, dass die Zuversicht der Unternehmen für die kommenden sechs Monate nochmals gewachsen ist – vor allem in Kernbereichen der Saarindustrie wie dem Fahrzeugbau und seinen Zulieferern. Am aktuellen Rand hat sich die Geschäftslage dagegen wieder leicht verschlechtert. Rückläufige Geschäfte melden vor allem der Handel und einige andere Dienstleistungsbranchen. „Der Konjunkturaufschwung ist nach wie vor ein zartes Pflänzchen. Die Geschäftsentwicklung hinkt weiter deutlich hinter den positiven Erwartungen her. Jetzt ist die Politik gefordert, die Strukturreformen konsequent fortzusetzen und so verlorenes Vertrauenskapital bei Investoren und Konsumenten zurückzugewinnen. Erst wenn die Investitionen und der private Konsum anspringen, kann der Aufschwung nachhaltig an Kraft und Dynamik gewinnen. Das ist derzeit noch nicht der Fall.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die Februar-Umfrage der IHK, an der sich 180 Unternehmen mit rund 110.000 Beschäftigten beteiligten.

Konjunkturklima-Index Verabeitendes Gewerbe

Die Geschäftslage der Unternehmen hat sich seit Januar wieder etwas eingetrübt. Der IHK-Lageindex, der die aktuelle Geschäftslage der Unternehmen misst, ist um drei Punkte gesunken. Zurzeit beurteilen rund 19 Prozent der befragten Betriebe ihre Geschäftslage mit 'gut', knapp 63 Prozent mit 'befriedigend' und fast 18 Prozent mit 'schlecht'.

Eingetrübt hat sich die Lage insbesondere im Handel, bei den Versicherungen und bei haushaltsorientierten Dienstleistern. Im Baugewerbe laufen die Geschäfte weiter schlecht. Im Fahrzeugbau hat sich die Lage dagegen stabilisiert. Gute Geschäfte melden die Gießereien und die IT-Branche. Befriedigend ist die Lage in der Stahlindustrie, im Maschinenbau, in der Elektroindustrie, bei den Herstellern von Metallwaren, in der Medizintechnik und bei Banken. Deutlich besser laufen die Geschäfte inzwischen bei den Herstellern von Gummi und Kunststoffwaren.

Geschäftsaussichten besser – Risiken bleiben

Die Aussichten für die kommenden sechs Monate haben sich im Februar weiter aufgehellt: Mittlerweile rechnet rund ein Drittel der Unternehmen mit besseren und nur noch drei Prozent mit schlechteren Geschäften. Der IHK-Erwartungsindex ist um sechs Punkte auf knapp 30 Zähler gestiegen. 'Das darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Aufschwung weiterhin mit erheblichen Risiken behaftet ist. Sorge bereitet vor allem die Währungsentwicklung. Schon heute dämpft das Kursniveau des Euro unsere Exporte spürbar. Zugleich kommt es auch in Euroland und auf Drittmärkten zu Verdrängungseffekten durch Anbieter aus dem Dollarraum. Jeder weitere Aufwertungsschritt wird die Erholung der Konjunktur dämpfen“, so Giersch.

Neben dem Fahrzeugbau, den Gießereien, der Gummi- und Kunststoffindustrie rechnen die Unternehmen des Maschinenbaus, der IT-Branche und der Metallindustrie mit weiter anziehenden Geschäften. Auch bei den Versicherungen und im Verkehrsgewerbe ist die Zuversicht wieder gewachsen. Verhaltener werden die Aussichten dagegen im Ernährungsgewerbe, in der Stahlindustrie, im Stahlbau, in der Elektroindustrie sowie im Handel und bei den Banken beurteilt. Überwiegend negative Einschätzungen für die nächsten Monate kommen weiterhin aus der Bauwirtschaft und von den unternehmensnahen Dienstleistern.

Konjunkturindizes Verarbeitendes Gewerbe

Weitere Informationen:
Dr. Heino Klingen
(06 81) 95 20-4 10