Saarkonjunktur: Weiter seitwärts im Bundestrend
Leichte Klimabesserung, aber keine Trendwende
IHK-Konjunkturumfrage Mai 2003
26.05.2003
Konjunkturklima-Index
Verabeitendes Gewerbe
Insgesamt beurteilen derzeit 15 Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage mit „gut“, 71 Prozent mit „befriedigend“ und 14 Prozent mit „schlecht“. Der Lageindex (Saldo aus „Gut“- und „ Schlecht“-Meldungen) ist damit von minus fünf Punkten im April auf plus eins im Mai gestiegen.
Am freundlichsten ist die Geschäftslage derzeit noch in der Medizintechnik, der Versicherungswirtschaft und der IT-Branche. Eine insgesamt befriedigende Geschäftslage melden die Stahlindustrie, der Fahrzeugbau, der Maschinenbau, die Elektroindustrie, die Gießereien, das Ernährungsgewerbe und die Banken. Mehr schlecht als recht stellt sich dagegen die Lage im Stahlbau, in der Druckindustrie, in der Verkehrswirtschaft und im Handel dar. Besonders unbefriedigend ist sie nach wie vor in der Bauwirtschaft.
Geschäftsaussichten leicht aufgehellt – aber weiter trüb
Die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate haben sich im Mai leicht aufgehellt. Dazu mag vor allem das schnelle Ende des Krieges im Irak beigetragen haben. Der IHK-Erwartungsindex bewegt sich aber weiter im negativen Terrain. Nur fünf Prozent der Unternehmen erwarten bessere, 26 Prozent dagegen schlechtere Geschäfte. Die überwiegende Mehrheit (69 Prozent) geht von einer gleich bleibenden Geschäftsentwicklung aus. Eine Fortdauer der derzeitigen Schwächephase ist damit vorgezeichnet.
Dazu passt, dass sich in keiner Branche eine durchgreifende Erholung der Konjunktur abzeichnet. Positive Stimmen zum weiteren Geschäftsverlauf gibt es nur vereinzelt. Sie kommen praktisch ausschließlich von Firmen, die sich mit einer erfolgreichen Produkt- und Marktstrategie in einem eher schwierigen Umfeld durchsetzen und Marktanteile hinzugewinnen. Das gilt etwa für den Fahrzeugbau, wo einige Unternehmen mit ihren Produkten weiterhin relativ gut im Markt liegen. Insgesamt haben sich aber auch dort die Aussichten merklich eingetrübt. Deutlich zur Schwäche tendieren die Bauwirtschaft, die Chemieindustrie, der Stahl- und Leichtmetallbau sowie der Handel.
„Deutschland befindet sich in der längsten Stockungsphase der Nachkriegszeit, wobei sich das Saarland – anders als in früheren Schwächephasen – bislang relativ gut behaupten konnte. Diese relative Stärke ist seit Jahresbeginn weitgehend geschwunden. Wir liegen zur Zeit in etwa im Bundestrend“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch. „Um die Wachstumsschwäche in Deutschland zu überwinden, ist es notwendig, die Agenda 2010 rasch und ohne Abstriche umzusetzen. Das reicht aber bei weitem nicht aus. Wir brauchen zugleich weitere grundlegende Reformen in der sozialen Sicherung, ein Vorziehen der dritten Stufe der Steuerreform von 2005 auf 2004 und insbesondere auch eine deutliche Zurückhaltung in der Tarifpolitik. Ansonsten droht vor dem Hintergrund der drastischen Euroaufwertung ein Abgleiten in die Rezession.“
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Verarbeitendes Gewerbe
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