Saarländische Elektroindustrie behauptet sich in schwierigem Marktumfeld
IHK Saarland legt neue Branchenstudie vor
04.05.2004
Die Elektroindustrie ist nach dem Fahrzeugbau und dem Maschinenbau die drittgrößte Industriebranche in Deutschland. Jeder zehnte Industriebeschäftigte stammt aus diesem Bereich. An der Saar ist das Gewicht der Branche deutlich geringer. Im Schnitt des vergangenen Jahres waren knapp 3.800 Männer und Frauen in der Elektroindustrie tätig - das sind nur knapp vier Prozent aller Industriebeschäftigten. Zurückzuführen ist das relativ geringe Strukturgewicht an der Saar vor allem darauf, dass die beiden bedeutendsten Bereiche der Elektroindustrie – Herstellung von Büromaschinen und EDV-Geräten sowie die gesamte Unterhaltungselektronik - im Saarland praktisch gar nicht vertreten sind. Ein weiterer Grund ist, dass die Unternehmenszentralen der großen deutschen Elektrokonzerne und deren größte Betriebsstätten allesamt außerhalb des Saarlandes liegen, so die IHK.
Noch Entwicklungspotenzial im Ausland
Insofern ist es auch nicht weiter überraschend, dass der Internationalisierungsgrad der saarländischen Elektroindustrie deutlich geringer ist als im Bund. Während die Unternehmen bundesweit insgesamt im vergangenen Jahr mit einem Auslandsumsatz von fast 57 Milliarden Euro eine Exportquote von 43 Prozent erzielten, wurde im Saarland nicht einmal jeder fünfte Euro im Ausland erwirtschaftet. Das ist nicht nur deutlich weniger als im Bund, sondern auch im Vergleich zur Saar-Industrie insgesamt (39 Prozent).
Zu den Hauptprodukten der saarländischen Elektrounternehmen gehören Schaltschränke, Garagenantriebe, Kabel und Leitungen, Lampen und Leuchten, Sensoren, medizintechnische Geräte, Batterieladegeräte sowie Verstärker und Beschallungsanlagen. Ein zweites Standbein ist die Mess-, Steuer- und Regelungstechnik.
Weiter auf Erholungskurs
Derzeit deutet einiges darauf hin, dass die saarländische Elektroindustrie ihren moderaten Erholungskurs in diesem Jahr fortsetzen wird. In der Aprilumfrage der IHK gab es per Saldo mehr positive als negative Meldungen zu den Geschäftsaussichten in den kommenden sechs Monaten. Gestützt werden diese Einschätzungen durch zuletzt wieder gestiegene Auftragseingänge. Vor allem aus dem Ausland ziehen die Bestellungen an. Die Inlandsorders lassen dagegen noch zu wünschen übrig. Insgesamt fehlt der Erholung noch die Stabilität und Dynamik, um in einen wahren Aufschwung zu münden.
Branchenbericht: Elektrotechnik und Elektronik – Motoren des Innovationswettbewerbs
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Dr. Heino
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