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Saarländischer Arbeitsmarkt trotz Krise (noch) stabil

Beschäftigung sinkt – Betriebe setzen weiter auf Kurzarbeit

30.06.2009

Der leichte Rückgang der Arbeitslosigkeit im Juni ist - bundesweit wie auch im Saarland – ausschließlich auf saisonale Effekte zurückzuführen. Denn der konjunkturelle Druck lastet weiter schwer auf dem Arbeitsmarkt. Dies zeigt sich daran, dass  die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahresmonat hierzulande um 7,6 Prozent gestiegen. Damit präsentiert sich der saarländische Arbeitsmarkt aber deutlich robuster als in den übrigen westdeutschen Ländern, wo dieser Anstieg fast zwölf Prozent beträgt. So bleibt das Saarland – jetzt gleichauf mit Niedersachsen – im Länderranking weiter auf dem sechsten Platz. Die relative Stabilität ist umso bemerkenswerter, als das Gewicht der von der Krise besonders betroffenen Branchen im Saarland deutlich höher ist als in Deutschland insgesamt. Ein Grund für das vergleichsweise gute Abschneiden liegt darin, dass fast alle betroffenen saarländischen Unternehmen versuchen, ihre gut ausgebildeten Fachkräfte durch Kurzarbeit zu halten.

Auch junge Menschen haben im Saarland weiterhin bessere Arbeitsmarktchancen als Gleichaltrige in den meisten anderen Bundesländern. Die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen liegt an der Saar im Juni unverändert bei 7,3 Prozent (Bund 7,5 Prozent). Dies ist nicht zuletzt das Ergebnis des überdurchschnittlichen Engagements der saarländischen Wirtschaft, die seit Jahren alle ausbildungswilligen und- fähigen Jugendlichen im Saarland mit einer Ausbildungsstelle versorgt.

Die Beschäftigung erreichte im Saarland im vergangenen Herbst mit gut 357.000 den höchsten Stand seit sieben Jahren. In Folge der Konjunkturkrise hat sich die Kräftenachfrage der Unternehmen jedoch deutlich abgeschwächt. Die Beschäftigung geht entsprechend zurück – insbesondere in der Zeitarbeitsbranche und im Verarbeitenden Gewerbe. Sie liegt mittlerweile wieder auf dem Stand vom Sommer 2007.

Die Saarkonjunktur stabilisiert sich derzeit auf dem erreichten – niedrigen – Niveau. Zur Stabilisierung tragen die weltweit aufgelegten Konjunkturprogramme, die expansive Geldpolitik und die Beruhigung an den Finanzmärkten bei. In einigen exportorientierten Branchen gibt es bereits erste Anzeichen dafür, dass die Auslandsnachfrage im zweiten Halbjahr etwas anziehen wird. Die binnenorientierten Branchen profitieren weiterhin von der relativ robusten Konsumneigung. Insgesamt bestehen gute Chancen, dass es in den Herbst- und Wintermonaten zu einer leichten Konjunkturerholung kommt. Unterstützt wird die Arbeitsmarktentwicklung bis dahin durch die Verlängerung der Bezugsdauer des Kurzarbeitergelds auf bis zu 24 Monate und die – ab Juli geltende   Freistellung der Unternehmen von den Sozialversicherungsbeiträgen ab dem siebten Kurzarbeitsmonat sein. Das erleichtert es den Betrieben, das Personal zu halten, das sie im kommenden Aufschwung brauchen werden.