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Saarland auf der Schiene abgehängt

IHK kritisiert Änderung der ICE-Anbindung

17.09.2003

„Mit jeder neuen Fahrplanänderung gerät das Saarland weiter in Richtung Abstellgleis.“ Mit diesen Worten kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die jüngsten Pläne der DB AG. Noch seien die Streichungen der InterRegio-Verbindungen nicht „verdaut“, schon stünden mit der vorgesehenen Kappung der einzigen saarländischen ICE-Linie in Frankfurt weitere Verschlechterungen im Fernverkehrsangebot für das Saarland bevor.

Mit dem nächsten Fahrplanwechsel plant die DB AG, die einzige durchgehende ICE-Verbindung ins Saarland in Frankfurt zu brechen und die bislang eingesetzten Neigetechnik-Züge durch konventionelle ICE-Züge zu ersetzten. Dadurch, so die IHK, verschlechtere sich die Fernverkehrsanbindung des Saarlandes gleich dreifach: Zum einen verlängere sich durch den Wegfall der Neigetechnik-Züge die Fahrzeit nach Mannheim. Zum anderen sei künftig ein Umstieg in Mannheim oder Frankfurt erforderlich. Schließlich wären durch die späteren Ankunftszeiten der Züge in Saarbrücken wichtige Anschlüsse Richtung Trier nicht mehr zu erreichen.

Statt dem Vorschlag der IHK zu folgen, durch den Einsatz einer zusätzlichen ICE-Neigetechnik-Zugeinheit die Verspätungshäufigkeit zu reduzieren und die Anbindung nach Trier zu verbessern, habe sich die Bahn weitere Einschnitte in die Fernverkehrsanbindung vorgenommen. „Da ist es ein schwacher Trost, dass die saarländischen Bahnkunden durch die Verlängerung der Umsteigezeiten in Mannheim künftig wenigstens ihre Anschlusszüge erreichen können“, so die IHK. „Zusätzliche Kunden wird die Bahn mit diesem „Trostpflaster“ aber gewiss nicht gewinnen können.“

Weitere Informationen:
Andreas Blügel
(06 81) 95 20-8 00