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Saarland beim Wirtschaftswachstum 2005 besser als der Bund

Gute Wachstumschancen auch für 2006

12.01.2006

'Ich bin überzeugt davon, dass die Wirtschaft an der Saar im vergangenen Jahr deutlich kräftiger gewachsen ist als im Bund. Wir rechnen für 2005 mit einem Saarwachstum von rund zwei Prozent, also gut doppelt so viel wie im Bund.' Mit diesen Worten kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die heute veröffentlichten Zahlen zum Wirtschaftswachstum in Deutschland. Danach ist das Bruttoinlandsprodukt im Bund real um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Als Hauptgrund für die optimistische Einschätzung nannte Giersch die enormen Umsatzzuwächse im verarbeitenden Gewerbe. Mit 11,7 Prozent waren sie an der Saar in den ersten zehn Monaten 2005 fast dreimal so hoch wie im Bund. Hinzu komme, dass der IHK-Lageindikator, der die aktuelle Geschäftslage der Unternehmen misst, während des ganzen Jahres über dem vergleichbaren Ifo-Wert für ganz Deutschland lag.

Aufschwung setzt sich fort

Nachdem die Konjunktur in den letzten Monaten auch bundesweit an Fahrt gewonnen hat, spricht vieles dafür, dass sich diese Entwicklung in den kommenden Monaten fortsetzen wird. Die anhaltend stabile Weltkonjunktur, bessere Abschreibungsbedingungen auf Investitionen sowie Vorzieheffekte wegen der für 2007 angekündigten Erhöhung der Mehrwertsteuer könnten sogar zu einer Beschleunigung des Aufschwungs führen. Für das laufende Jahr erwartet die IHK bundesweit ein Wachstum in der Größenordnung von 1,5 Prozent. Sie gibt allerdings zu bedenken, dass der durch steuerpolitische Sonderfaktoren ausgelösten Welle in diesem Jahr dann 2007 eine Delle folgen kann.

Auch an der Saar sind die Aussichten für eine Fortsetzung des Aufschwungs gut. Indiz hierfür sind die Geschäftserwartungen der Unternehmen, die für die kommenden Monate ganz überwiegend eine gleich bleibende oder sogar eine bessere Entwicklung signalisieren. Hauptwachstumsstützen bleiben weiterhin der Fahrzeugbau und die Stahlindustrie. Positive Impulse sind aber auch von der IT-Branche und den Versicherungen zu erwarten. Giersch: „Angesichts der zuletzt stärker gewordenen Auftriebskräfte im Bund, gehen wir jedoch davon aus, dass die Saarwirtschaft in diesem Jahr nur im Gleichschritt mit der gesamtdeutschen Entwicklung vorankommen wird. Nach zwei Jahren überdurchschnittlicher Wachstumsraten wäre das aber ein gutes Ergebnis.“

Sorgenkind bleibe allerdings der Arbeitsmarkt. Nachdem bereits im vergangenen Jahr über 5000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse an der Saar abgebaut wurden, wäre aus Sicht der IHK schon viel gewonnen, wenn es im Laufe des Jahres gelingen würde, den Abbau zum Stillstand zu bringen. Das könne nur gelingen, wenn die Politik wachstumsfördernde Reformen in der sozialen Sicherung, auf dem Arbeitsmarkt und bei den Unternehmenssteuern auf den Weg bringt.

Ansprechpartner:
Dr. Heino Klingen
(06 81) 95 20-4 10