Saarland vorn

Mit einem deutlichen Wachstumsvorsprung im ersten Halbjahr hat die Saarwirtschaft eine gute Grundlage dafür gelegt, im laufenden Jahr in puncto Wirtschaftswachstum nicht nur mit der Bundesentwicklung mitzuhalten, sondern sogar die Nase vorne zu behalten. Mit einem realen Zuwachs von 1,4 Prozent wurde nicht nur der Bundesdurchschnitt (+1,0 Prozent) merklich übertroffen; das Wachstum im Saarland lag damit auch höher als in den West-Ländern (+1,2 Prozent). Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung hatten im Saarland die Eisen- und Stahlindustrie, der Fahrzeugbau mit seinen Zulieferern und weite Teile des Dienstleistungsbereiches. Auch Handel und Gastgewerbe entwickelten sich im Saarland etwas besser als in den übrigen Bundesländern.

Angesichts der erfreulichen Halbjahresbilanz warnt die IHK dennoch vor all zu hoch fliegenden Erwartungen: Insgesamt verlaufe die Wachstumsentwicklung in Deutschland eher enttäuschend, die Tendenz bei den Auftragseingängen sei seit Monaten abwärts gerichtet und der Beschäftigungszuwachs sei praktisch zum Stillstand gekommen. Die aktuelle Wachstumsschwäche werde wohl erst im kommenden Jahr überwunden. Im Saarland sei das zu Jahresbeginn noch ausgesprochen üppige Auftragspolster inzwischen deutlich abgeschmolzen, die aktuelle Tendenz bei den Ordereingängen zeige noch deutlicher nach unten als in den übrigen Bundesländern. Mit etwas Glück werde das Saar-Wachstum zwar auch im Gesamtjahr 2001 noch knapp über dem Bundesdurchschnitt liegen. Der Abstand werde aber spürbar geringer ausfallen, als es die Zahlen für das erste Halbjahr signalisierten.