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Saarlandtourismus: Umsatzrückgänge im Winterhalbjahr - Wachstumschancen bei Wandern und Fahrradtourismus

IHK legt Saisonumfrage Tourismus vor

03.07.2003

Das Tourismusland Saarland hat gute Chancen, mit attraktiven Angeboten in den Segmenten Radfahren und Wandern weiter an Boden zu gewinnen. Dies geht aus der neuesten IHK-Umfrage bei saarländischen Tourismusunternehmen hervor. Die befragten Unternehmen aus Beherbergung und Gastronomie sehen in diesen Tourismusbereichen noch erhebliches Wachstumspotential. Knapp zwei Drittel der Betriebe erwarten vom Ausbau des Rad- und Wanderwegnetzes positive Impulse für ihre Geschäfte. „Das Umfrageergebnis unterstreicht, dass Landesregierung und Tourismuszentrale auf die richtigen Themen und Produkte setzen. Die IHK unterstützt entsprechende Initiativen“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch.

Umsatzrückgänge im Winterhalbjahr

Im Winterhalbjahr 2002/2003 mussten die saarländischen Tourismusunternehmen erhebliche Umsatzeinbußen hinnehmen. Ereignisse wie der Irak-Krieg, SARS und Terroranschläge in einigen Zielländern haben die schwierige Marktsituation der Reisebranche auch im Saarland zuletzt weiter verschärft. Es hat sich gezeigt, dass der Verbraucher sensibel auf solche Ereignisse reagiert und der Faktor Sicherheit für den Geschäftserfolg im Tourismus inzwischen einen hohen Stellenwert einnimmt.

Knapp drei Viertel der befragten Reisebüros gaben an, dass der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen sei. Umsatzrückgänge gab es auch bei 60 Prozent der Gastronomiebetriebe und 40 Prozent der Unternehmen aus dem Bereich Beherbergung. Die allgemeine Konsumzurückhaltung und der Zwang zum Sparen verstärken den negativen Trend weiter. Rund 40 Prozent der saarländischen Beherbergungsunternehmen konnte die Zahl der Übernachtungen gegenüber dem Vorjahr halten und ein Viertel war sogar in der Lage, durch neue Marktstrategien eine Steigerung zu erzielen.

Keine Besserung in Sicht

Eine Wende zum Besseren zeichnet sich auch für die kommenden Monate nicht ab. Bei den Reisebüros rechnen rund 40 Prozent der befragten Betriebe mit einer weiteren Eintrübung der Marktlage. Die übrigen Unternehmen gehen davon aus, dass das derzeitige Niveau in etwa gehalten werden kann. In der Gastronomie befürchtet gar die Hälfte der Betriebe, dass es zu einer weiteren Verschlechterung kommt. Allein im Bereich Beherbergung sind die Aussichten etwas freundlicher: Während die Hälfte der Befragten mit etwa gleichbleibenden Geschäften rechnet, erwarten 25 Prozent eine günstigere und 24 Prozent eine ungünstigere Entwicklung.

Wenig Grund zum Jubeln sieht auch der Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Saarland, Frank C. Hohrath: „Solange die allgemeine Konjunkturflaute anhält, achtet der Gast stärker auf den Geldbeutel. Die vereinzelten Lichtblicke sprechen eher für eine Betriebskonjunktur als für eine Branchenkonjunktur. Bloßes Abwarten auf eine mögliche Besserung der allgemeinen Wirtschaftslage ist jedoch zuwenig. Ein verbessertes Marketing und Anpassung der Konzepte sind notwendig um der verhängnisvollen Spirale von immer höheren Kosten, immer geringeren Renditen und immer tieferen Preisen zu entgehen. Qualität ist weiterhin gefragt und hat Ihren Preis“ so sein Fazit. In der gesamten Branche zwingt der scharfe Wettbewerb zu Einsparungen. Gespart wird insbesondere auch am Personal: 35 Prozent der befragten Unternehmen wollen so die Kosten dämpfen.

IHK-Saisonumfrage Tourismus 2002/2003

Weitere Informationen:
Leander Wappler
(06 81) 95 20-2 10