Saarwirtschaft: Aufschwung gewinnt an Kraft und Breite
Lage leicht, Aussichten stark verbessert
IHK-Konjunkturumfrage Januar 2006
25.01.2006
Insgesamt bewerten derzeit 29 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit „gut“, 60 Prozent mit „ befriedigend“ und 11 Prozent mit „schlecht“. Der IHK-Lageindikator (Saldo aus „Gut“- und „Schlecht“-Meldungen) hat sich gegenüber Dezember um zwei Punkte auf 18 Zähler verbessert. Er liegt damit weiterhin deutlich über dem vergleichbaren Ifo-Wert für ganz Deutschland. Im Aufwind liegen unverändert vor allem exportorientierte Branchen wie der Fahrzeugbau, die Gießereien, die Stahlindustrie, der Maschinenbau und die Pharmaindustrie. Ebenfalls gute Geschäfte melden die IT-Branche und die Versicherungen. Im Handel halten sich positive und negative Stimmen in etwa die Waage. Unverändert schlecht ist die Lage im Verkehrsgewerbe und in der Bauwirtschaft.
Geschäftsaussichten erneut verbessert
Die Geschäftsaussichten für die kommenden Monate haben sich im Januar sichtlich aufgehellt. Der Saldo zwischen positiven und negativen Stimmen liegt mit plus fünf Punkten nach fast zwei Jahren erstmals wieder deutlich im positiven Bereich (Vormonat: minus eins). Insgesamt rechnen 14 Prozent mit besseren, 78 Prozent mit gleich bleibenden und acht Prozent mit schlechteren Geschäften.
Mit einer Belebung der Geschäfte rechnen das Ernährungsgewerbe, die Druckindustrie und die Hersteller von Möbeln. Im Fahrzeugbau verdichten sich die Anzeichen, dass es in den nächsten Monaten mit geringerem Tempo aufwärts geht. Im Handel zeigen die Erwartungen eine Seitwärtsbewegung. Zwar rechnet man in einigen Teilbereichen mit Vorzieheffekten aufgrund der geplanten Mehrwertsteuererhöhung, doch schlägt das bisher noch nicht positiv auf das Stimmungsbild durch. Gut sieben Prozent der befragten Handelsunternehmen rechnen mit besseren, neun Prozent mit schlechteren Geschäften. Weiter gedrückt bleibt die Stimmung auch in der saarländischen Bauwirtschaft. Das Auslaufen der Eigenheimförderung hat zwar Ende 2005 zu mehr Bauanträgen im Wohnungsbau geführt. Doch kündigt sich bisher anders als im Bund noch keine Wende zum Besseren an. Es gibt - im Wohnungsbau ebenso wie im Wirtschaftsbau - etwa gleich viele Baufirmen, die mit einer Belebung bzw. einer weiteren Abschwächung ihrer Geschäfte rechnen.
„Insgesamt rechnen wir für 2006“ – so Giersch – „mit einem Saarwachstum von 1,5 bis zwei Prozent. Das wird zwar reichen, um den Abbau an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen zum Stillstand zu bringen. Es ist aber zu wenig, um Beschäftigung aufzubauen.“
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Dr. Heino
Klingen
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