Saarwirtschaft: Bessere Geschäftslage, gedämpfte Aussichten
26.07.2005
Insgesamt bewerten derzeit gut 28 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit „gut“, 58 Prozent mit „ befriedigend“ und 14 Prozent mit „schlecht“. Zu den Stützen der Saarkonjunktur zählt nach wie vor die Stahlindustrie. Nach einem kräftigen Lagerabbau in den vergangenen Monaten zieht das Geschäft allmählich wieder an. Gute Geschäfte melden auch der Maschinenbau, die Gießereien, die Medizintechnik sowie die IT-Branche. Im Fahrzeugbau fällt die Beurteilung gemischt aus. Im Großen und Ganzen ist die Lage aber immer noch „voll befriedigend“ . Bei den Krankenversicherungen hält das gute Geschäft mit Zusatzpolicen an. Dem Handel und den konsumnahen Dienstleistern macht die schwache Binnenkonjunktur dagegen weiter zu schaffen. In der Bauwirtschaft deutet sich eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau an.
Entwicklung bleibt verhalten
Auch im zweiten Halbjahr wird die Konjunktur wohl nur mühsam vorankommen. Das jedenfalls signalisieren die Erwartungen der Unternehmen für die nächsten sechs Monate. Der IHK-Erwartungsindikator (Saldo aus „Besser“- und „Schlechter“ -Meldungen) ist im Juli gegenüber Juni um drei Punkte auf minus neun gefallen, nachdem er im Vormonat durch die Aussicht auf Neuwahlen noch gestiegen war. Insgesamt rechnen sechs Prozent der Unternehmen mit besseren, 79 Prozent mit gleichbleibenden und 15 Prozent mit schlechteren Geschäften. Giersch: „Damit sich die für einen Aufschwung notwendige Vertrauensbasis bilden kann, muss die kommende Bundesregierung ein umfassendes Reformpaket schnüren und verbindlich festlegen, wann was umgesetzt wird.“
Auf dem Arbeitsmarkt wird die Lage auch im zweiten Halbjahr angespannt bleiben. Vor allem in der Industrie stehen die Unternehmen weiterhin unter hohem Kostendruck und sehen sich gezwungen, alle Möglichkeiten der Produktivitätssteigerung konsequent zu nutzen. In einigen Dienstleistungsbereichen wie etwa der Informationstechnologie und den Versicherungen bestehen zwar gute Chancen auf Neueinstellungen. Doch diese werden wohl nicht ausreichen, den Rückgang im verarbeitenden Gewerbe auszugleichen. Insgesamt dürfte sich der Stellenabbau aber verlangsamen.
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Dr. Heino
Klingen
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