Saarwirtschaft: Weiter in der Stockungsphase
IHK-Konjunkturumfrage Februar 2003
26.02.2003
Konjunkturklima-Index
Verabeitendes Gewerbe
Insgesamt beurteilen derzeit neun Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage mit „gut“, 72 Prozent mit „befriedigend“ und 19 Prozent mit „schlecht“. In der Industrie liegt der Lageindex (Saldo aus „Gut“- und „Schlecht“-Meldungen) nahezu unverändert bei minus 1,4 Prozent. Der entsprechende Ifo-Wert für ganz Deutschland liegt deutlich tiefer.
Relativ gut laufen die Geschäfte noch in der IT-Branche, im Versicherungsgewerbe und bei den sonstigen Dienstleistern. Im Verarbeitenden Gewerbe überwiegen nur in der Gummi- und Kunststoffindustrie, in der Ernährungswirtschaft und im Holzgewerbe die positiven Stimmen. Eine befriedigende Geschäftslage melden die Gießereien, der Stahl- und Leichtmetallbau, der Fahrzeugbau, die Metall- und Elektroindustrie sowie das Bankgewerbe und die sonstigen Dienstleister (Reiseunternehmen, Energieversorger, Gastronomie). Am Ende des Konjunkturzugs rangieren die Druckindustrie, die Baubranche, die Verkehrswirtschaft und der Handel.
Geschäftsaussichten weiter trüb
Die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate haben sich im Februar nicht aufgehellt. Der IHK-Erwartungsindex (Saldo aus 'Besser'- und 'Schlechter'-Meldungen) liegt unverändert bei minus 20 Punkten. Demnach dürfte die konjunkturelle Flaute noch bis in die zweite Jahreshälfte andauern. Positive Einschätzungen für den weiteren Konjunkturverlauf kommen nur vom Maschinenbau, von den Gießereien und von der IT-Branche. Sorge macht, dass der Fahrzeugbau skeptischer in die Zukunft blickt als noch vor einem Monat. Dies gilt mit Abstrichen auch für den Bankensektor, der zunehmend in den Sog der schwachen Konjunktur gerät.
'Die Konjunktur in Deutschland tendiert weiter zur Schwäche', so IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch. 'Die saarländische Wirtschaft hält sich dank der robusten Industrieentwicklung zwar noch relativ gut. Sie kann sich den negativen Einflüssen aus dem weltwirtschaftlichen Umfeld, aus der Euroaufwertung und aus der Bundespolitik aber nicht entziehen und deshalb keine Wachstumsdynamik entfalten. Um die spezifische Wachstumsschwäche in Deutschland zu überwinden, muss die Bundesregierung unverzüglich und entschlossen einen Reformkurs für mehr Wachstum und Beschäftigung einschlagen. Den Schwerpunkt müssen dabei Reformen bilden, die Investitionen und Konsum stimulieren und die öffentlichen Haushalte nicht belasten. Hierzu gehören in erster Linie Strukturreformen zur Senkung der Lohnnebenkosten, eine grundlegende Liberalisierung des Arbeitsrechts, Bürokratieabbau und ein mitttelstandsfreundlicheres Steuerrecht.'
Konjunkturindizes
Verarbeitendes Gewerbe
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Dr. Heino
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