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Saarwirtschaft auf dem Sprung in die Beitrittsländer

Forum EU-Beitrittsländer ein voller Erfolg

12.05.2003

Der Austausch von Waren und Dienstleistungen zwischen den EU-Beitrittsländern und dem Saarland wächst schon seit Jahren mit überdurchschnittlicher Dynamik. Bereits heute liegt deren Anteil am saarländischen Außenhandel bei weit über 5 Prozent – allein die saarländischen Exporte in die MOE-Länder addieren sich auf inzwischen fast 416 Millionen Euro. Vor diesem Hintergrund fiel das Angebot eines Forums „EU-Beitrittsländer“ bei den saarländischen Unternehmen auf fruchtbaren Boden: Zu der von IHK, HWK, ZPT, Staatskanzlei und Wirtschaftsministerium gemeinsam organisierten Veranstaltung am 05. Mai waren fast 200 Unternehmensvertreter in die IHK gekommen. In Fachvorträgen, Foren und Arbeitsgruppen nutzten sie die Gelegenheit, noch mehr über die künftigen Mitgliedsländer der EU zu erfahren und sich über Wachstumsaussichten, Investitionsbedingungen und steuerliche Rahmenbedingungen zu informieren. An den Länder-Info-Ständen wurden persönliche Kontakte mit den Vertretern der Handelsmissionen, der Wirtschaftsförderungseinrichtungen und der jeweiligen Auslandshandelskammern geknüpft. Insgesamt bot die ganztätige Veranstaltung einen vollständigen Überblick über die Wirtschaftskraft, die Branchenschwerpunkte und die erwartete Entwicklung in den Beitrittsländern.

Bei seiner Begrüßung wies IHK-Vizepräsident Franz-Josef Juchem auf die historische Bedeutung der EU-Erweiterung hin. Mit den Verträgen von Athen habe Europa einen gewaltigen Schritt getan, seine jahrzehntelange Teilung zu überwinden. „Das Europa der 25 wird bald ebenso Realität sein, wie es einstmals die Sechser-Gemeinschaft, die Zwölfer-Gemeinschaft und zuletzt das Europa der Fünfzehn waren“. Ökonomisch gebe es schon lange enge Beziehungen zwischen Unternehmen aus dem Saarland und den künftigen Mitgliedsstaaten. „Schließlich waren deutsche Firmen die ersten, die die Staaten des ehemaligen Ostblocks für sich entdeckten“, so Juchem. Das umfangreiche Unterstützungsangebot, das Wirtschaftsministerium, IHK und ZPT in enger und bewährter Kooperation bereit hielten, werde gerade von den mittelständischen Unternehmen der Saarwirtschaft intensiv genutzt. Dabei gab der für Außenwirtschaftsfragen zuständige Vizepräsident der IHK seiner Erwartung Ausdruck, dass die Landesregierung, auch in Zeiten knapper öffentlicher Kassen, ihren Teil des Angebots in vollem Umfang fortführe. „Ohne die Exporterfolge unserer Unternehmen“, so Juchem, „hätte es im Saarland kein überdurchschnittliches Wachstum gegeben“.

Der Europabeauftragte der Landesregierung, Staatssekretär Rauber, machte in seinem Beitrag deutlich, dass die Landesregierung mit ihrer Kampagne „EU-Erweiterung – neue Freunde, neue Partner“ ihren Beitrag zur Integration der Beitrittsländer leistet. Dazu gehöre auch, dass bei den von der Landesregierung unterstützten Maßnahmen der Außenwirtschaftsförderung die Länder Mittel- und Osteuropas bereits seit langem einen Schwerpunkt bildeten. Ihr Engagement in der Außenwirtschaftsförderung werde die Landesregierung beibehalten. „Darauf gebe ich Ihnen mein Wort“, so der Staatssekretär.

Im Mittelpunkt der Fachvorträge standen Fragen der Mitarbeiterentsendung, der steuerlichen Probleme und der Strategie bei der Eroberung neuer Märkte. In seinem viel beachteten Vortrag erläuterte Prof. Dr. Joachim Zentes Vertriebs- und Bezugswege und die verschiedenen Möglichkeiten zum Markteintritt. „Betriebliche Strategiefragen sind die eigentliche Herausforderung - mit Hilfe der unternehmerischen Tugenden Mut zur Innovation und Tatkraft gilt es, die richtige zu finden“, so Prof. Dr. Zentes.

In den anschließenden Einzelworkshops zu den Beitrittsländern informierten jeweils ein Vertreter der deutschen Auslandshandelskammern und ein saarländisches Unternehmen mit eigenen Erfahrungen in dem betreffenden Land über die Bedingungen wirtschaftlicher Betätigung und stellten sich anschließend den Einzelfragen. Sowohl dieses Angebot als auch die umfangreiche Länderpräsentation im Foyer der IHK Saarland (dort stand sachkundiges Personal der konsularischen Vertretungen der Beitrittsländer Rede und Antwort) wurden ganztägig gut angenommen.

Staatssekretär Rauber lobte das EU-Forum als äußerst gelungenen und wertvollen Beitrag im Rahmen der saarländischen EU-Erweiterungskampagne. Auch von Seiten der Referenten, Botschaftsrepräsentanten und Unternehmensvertreter kam einhelliges Lob.