Saarwirtschaft bleibt auf Wachstumskurs
Industrie profitiert vom weltweiten Aufschwung
26.08.2004
Konjunkturklima-Index
Verabeitendes Gewerbe
Insgesamt bewerten derzeit 35 Prozent der befragten Unternehmen ihre Lage mit „gut“, 53 Prozent mit „befriedigend“ und 12 Prozent mit „schlecht“. Motor der Konjunktur bleibt das anhaltend lebhafte Auslandsgeschäft, während die Binnennachfrage weiter lahmt. „Das Konjunkturbild ist deshalb gespalten“, so Giersch. „Die exportorientierten Industriebranchen (Fahrzeugbau, Stahlindustrie, Maschinenbau) und die IT-Branche liegen auf der Sonnenseite der Konjunktur, die binnenorientierten Branchen (Handel, haushaltsorientierte Dienstleister und Bauwirtschaft) dagegen auf der Schattenseite.“
Entsprechend unterschiedlich fallen die Urteile der Unternehmen über die aktuelle Geschäftslage aus: Während der Saldo aus „Gut“- und „Schlecht“-Meldungen im produzierenden Gewerbe beachtliche 42 Punkte erreicht, halten sich bei den Banken und den sonstigen Dienstleistern positive und negative Stimmen in etwa die Waage. Eine positive Ausnahme bildet die Versicherungswirtschaft. Ihr kommt zugute, dass die Steuerfreiheit von Kapitallebensversicherungen Ende des Jahres ausläuft und es deshalb zu Vorzieheffekten kommt. Im Handel ist die Lage weiterhin uneinheitlich. Während Discounter und Verbrauchermärkte von der „Schnäppchenjäger-Mentalität“ profitieren, verzeichnen viele kleinere Einzelhändler, aber auch einige Warenhäuser stagnierende oder gar rückläufige Umsätze. Unverändert schlecht ist die Lage in der Bauwirtschaft.
Mit verhaltenem Tempo weiter aufwärts
Die Aussichten für die kommenden sechs Monate haben sich im August gegenüber dem Vormonat nicht verändert. Der IHK-Erwartungsindikator (Saldo aus „Besser“- und „Schlechter“ -Meldungen) liegt mit knapp einem Punkt weiterhin leicht oberhalb der Nulllinie. Insgesamt rechnen 12 Prozent der Unternehmen in den nächsten sechs Monaten mit besseren, 77 Prozent mit gleich bleibenden und 11 Prozent mit schlechteren Geschäften. Giersch: „ Die Zahlen signalisieren, dass das Tempo der Konjunkturerholung bis in das nächste Jahr hinein verhalten bleibt. Hauptgrund ist die schwache Binnennachfrage. Investoren und Verbraucher warten auf klare Signale für eine Fortsetzung des Reformkurses. Nur wenn die Politik verlorenes Vertrauen zurückgewinnt, wird die Binnennachfrage nachhaltig zulegen. Sorge bereitet zudem der aktuelle Anstieg des Ölpreises. Sollte er sich fortsetzen und als nachhaltig erweisen, dann wird das nicht ohne negative Auswirkungen auf Wachstum und Arbeitsplätze bleiben.“
Konjunkturindizes
Verarbeitendes Gewerbe
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