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Saarwirtschaft braucht starke Ingenieurwissenschaften

16.02.2012

„Die Ingenieurwissenschaften sind der für die weitere Entwicklung der Saarindustrie wichtigste Wissenschaftsbereich an den Saar-Hochschulen. Wir appellieren deshalb an die saarländischen Hochschulen und an die Landespolitik, die Ingenieurwissenschaften im Saarland zu stärken, statt – wie im Entwicklungsplan der Uni offenbar vorgesehen – hier überproportionale Kürzungen vorzunehmen.“ Das sagten IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch und VSU-Hauptgeschäftsführer Joachim Malter anlässlich der Meldung, dass in der Mechatronik der Saar-Uni in den nächsten Jahren härtere Einschnitte geplant seien.

Die Nachfrage saarländischer Industrieunternehmen nach Ingenieuren, so Giersch und Malter, werde in den nächsten Jahren weiter spürbar steigen. Zum einen werde der Ersatzbedarf zunehmen, weil bis 2030 besonders viele Ingenieure altersbedingt aus dem Berufsleben ausscheiden werden. Zum anderen planten viele Unternehmen, die Zahl ihrer Stellen für Ingenieure zum Teil kräftig aufzustocken. Dabei – so das Ergebnis einer Umfrage von IHK und VSU – wird gerade die Nachfrage nach Ingenieuren mit Universitätsabschluss überproportional wachsen.

„Ohne verstärkte Anstrengungen in der Lehre werden sich die bereits heute spürbaren Probleme, in ausreichendem Maße Ingenieure zu finden, bis Ende des Jahrzehnts noch weiter verschärfen. Wir müssen deshalb alles daran setzen, dass der Ingenieurmangel hier im Land nicht zur Wachstumsbremse wird. Viele kleine und mittlere Unternehmen können heute schon ein Lied davon singen, wie schwierig und teuer es ist, qualifizierte Ingenieure von außerhalb zu gewinnen“, so Giersch. Die Ingenieurausbildung an den Saar-Hochschulen sei deshalb wirksame Wachstumsvorsorge für den saarländischen Mittelstand. Malter: “Wir haben für Kürzungen in diesem Bereich auch deshalb kein Verständnis, weil derzeit eine breite politische Einigkeit darüber besteht, dass die Zukunft unseres Landes von einer positiven Entwicklung unserer industriellen Strukturen abhängt.“

Es komme hinzu, dass das Land der Wirtschaft gerade wegen dieses Zusammenhangs zugesichert habe, die Ingenieurwissenschaften in Forschung und Lehre zu stärken und zum Gegenstand der Ziel- und Leistungsvereinbarungen der Hochschulen mit dem Land zu machen. Giersch und Malter: „Wir erwarten, dass diese Zusagen eingehalten werden. IHK und ME Saar werden sich dann – auch finanziell – an der Stärkung der Ingenieurwissenschaften beteiligen.“