Saarwirtschaft trotz wachsender Risiken weiter auf Wachstumskurs
Ölpreisanstieg dämpft Erwartungen
Arbeitsmarkt bleibt Sorgenkind
25.10.2004
Konjunkturklima-Index
Verabeitendes Gewerbe
Insgesamt bewerten derzeit 31 Prozent der befragten Unternehmen ihre Lage mit „gut“, 59 Prozent mit „befriedigend“ und 10 Prozent mit „schlecht“. Am besten läuft die Konjunktur nach wie vor in der Industrie, in der IT-Branche und bei den Versicherungen. Giersch: „Belebende Impulse kommen praktisch ausschließlich vom Export. Auf der Sonnenseite der Konjunktur stehen deshalb vor allem exportorientierte Industriebranchen wie der Fahrzeugbau, die Stahlindustrie und die Automatisierungstechnik. Konsumorientierte Industrien – wie das Ernährungsgewerbe oder die Druckindustrie – verharren dagegen ebenso wie der Bau, der Handel und die haushaltsorientierten Dienstleister weiterhin im Konjunkturschatten.“
Der Ölpreis drückt auf die Stimmung
Für das Winterhalbjahr erwarten die Unternehmen eine nachlassende Konjunkturdynamik. Der IHK-Erwartungsindikator (Saldo aus „Besser“- und „Schlechter“-Meldungen) ist gegenüber September um vier Punkte gesunken und liegt damit erstmals seit dem Herbst 2003 wieder unterhalb der Nulllinie. Rund neun Prozent rechnen mit besseren, 78 mit gleichbleibenden und 13 Prozent mit schlechteren Geschäften. „Noch ist der Aufschwung intakt. Doch trüben die zuletzt auf Rekordniveau hochgeschnellten Ölpreise das Klima merklich ein. Sie schöpfen in erheblichem Maße Kaufkraft ab und verteuern überdies die Produktion in energieintensiven Branchen. Wenn es hier nicht bald zu einer Umkehr kommt, werden sich die gerade veröffentlichten Prognosen der Forschungsinstitute schon bald als Makulatur erweisen. Sorge bereitet auch der steigende Euro“, so Giersch.
Mit einer leichten Belebung der Geschäfte rechnen der Maschinenbau, das Ernährungsgewerbe und die Medizin-, Mess- und Regeltechnik. Die Stahlindustrie, der Fahrzeugbau, die Gießereien, die IT-Branche und die Versicherungen erwarten, dass sich die derzeit gute Entwicklung über den Jahreswechsel fortsetzt. Dagegen wird in der Bauwirtschaft und den sonstigen Dienstleistern die Talfahrt weiter anhalten. „Es gibt zurzeit keinerlei Anzeichen dafür, dass ein zündender Funke vom Export auf die Binnenkonjunktur überspringt. Die Konsumlust bleibt angesichts der hohen Arbeitsplatzrisiken gedämpft. Bei den Investitionen hält der Trend an, beschäftigungsintensive Wertschöpfungsteile ins Ausland zu verlagern.“
Keine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt
Trotz der konjunkturellen Erholung in diesem Jahr zeichnet sich keine grundlegende Wende auf dem Arbeitsmarkt ab. Jedes vierte Unternehmen sieht sich in den nächsten Monaten gezwungen, seine Belegschaft zu verringern. Mit Arbeitsplatzverlusten ist dabei insbesondere im Handel und in der Baubranche zu rechnen. Nur acht Prozent der Betriebe planen, zusätzliches Personal einzustellen, hauptsächlich im Versicherungsgewerbe und in der IT-Branche. „Bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wird es bis zum Frühjahr wohl keinen Zuwachs geben. Die Arbeitslosigkeit wird unvermindert hoch bleiben“, so Giersch.
Konjunkturindizes
Verarbeitendes Gewerbe
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Dr. Heino
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