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Saisonüblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit zu Jahresbeginn

Abstand zu Westdeutschland unverändert

31.01.2008

Zum Jahresbeginn 2008 zeigt sich der Arbeitsmarkt weiterhin in robuster Verfassung. Saisonüblich nahm die Zahl der Arbeitslosen im Januar leicht zu, aber dieser Anstieg fiel vergleichsweise moderat aus. Im Saarland stieg die Arbeitslosenquote im Gleichschritt mit den westdeutschen Ländern um einen halben Punkt auf exakt neun Prozent; der Abstand zum Westen liegt unverändert bei einem Prozentpunkt. Im Länderranking belegt das Saarland weiter einen stabilen fünften Platz.

Der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit fiel im Saarland mit Plus acht Prozent um einen vollen Punkt schwächer als im Bund. Mit einer Quote von 6,7 Prozent haben junge Menschen unter 25 Jahren an der Saar nicht nur bessere Chancen als andere Altersjahrgänge, sondern auch bessere Chancen als Gleichaltrige in anderen Teilen der Republik. Auch die Arbeitslosigkeit älterer Menschen stieg im Saarland deutlich schwächer als im Bund (dreieinhalb gegenüber sechs Prozent).

Der Beschäftigungsaufbau verläuft an der Saar weiterhin schleppender als im Bund. In Westdeutschland nahm die Zahl der Arbeitsplätze im Jahresvergleich um 2,1 Prozent zu, im Saarland waren es lediglich 1,3 Prozent. Neue Arbeitsplätze entstehen hierzulande noch immer vorwiegend im Dienstleistungsbereich. Inzwischen beginnt aber auch in der Industrie wieder ein Beschäftigungsaufbau.

Nach Beobachtung der IHK verläuft die Wirtschaftsentwicklung an der Saar angesichts anhaltender Finanzmarktturbulenzen, des wachsenden Rezessionsrisikos in den USA und der negativen Abstrahleffekte auf die Weltkonjunktur weiterhin bemerkenswert robust. Die Eintrübung des weltwirtschaftlichen Umfeldes dürfte die Konjunkturdynamik zwar auch hierzulande dämpfen, dennoch sieht die IHK die Saarwirtschaft weiterhin auf einem Wachstumspfad von 1,5 bis 2 Prozent. Dabei besteht durchaus die Chance, dass das Wachstum an der Saar im laufenden Jahr etwas höher ausfallen könnte als im Bund. Davon wird auch der Arbeitsmarkt weiter profitieren. Die IHK rechnet mit einem Aufbau der Beschäftigung in einer Größenordnung von bis zu 3.000 Arbeitsplätzen. Voraussetzung ist allerdings, dass es auf Bundesebene nicht zu falschen Weichenstellungen in der Tarif- und Arbeitsmarktpolitik kommt: Überhöhte Lohnabschlüsse und weitere Regulierungen des Arbeitsmarktes wären gerade jetzt Gift für Konjunktur und Beschäftigung. Die Einführung flächendeckender Branchenmindestlöhne sowie umfassende staatliche Eingriffe in die Lohnfindung   mit denen sogar bestehende Tarifverträge ausgehebelt werden könnten   hätten eine höhere Arbeitslosigkeit Geringqualifizierter, eine aufwändige und teure Kontrollbürokratie sowie mehr Schwarzarbeit zur Folge.