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Schneller zum öffentlichen Auftrag

Neue Datenbank zum öffentlichen Auftragswesen senkt Bürokratiekosten

10.09.2009

Jährlich werden allein für Lieferungen und Dienstleistungen mehr als zwei Millionen Vergabeverfahren der öffentlichen Hand durchgeführt. Bund, Länder und Kommunen kaufen von Bleistiften bis zum Hochleistungsrechner ein. Insgesamt summieren sich die Beschaffungen auf etwa 265 Milliarden Euro pro Jahr. Wie die IHK Saarland mitteilt, erleichtert eine jetzt von DIHK und Bundeswirtschaftsministerium gestartete bundesweite Datenbank es den Unternehmen erheblich, an solche öffentlichen Aufträge zu kommen. Hierzu weisen interessierte Betriebe der jeweils zuständigen IHK einmal jährlich nach, dass sie alle für öffentliche Aufträge notwendigen Kriterien erfüllen. Sie werden dann in die Datenbank eingetragen. Statt bei jedem Bewerbungsverfahren erneut die Voraussetzungen nachweisen zu müssen, reicht diese einmalige „Präqualifizierung“, was den Unternehmen erhebliche Kosten spart. Aber auch die öffentlichen Auftraggeber werden entlastet: sie müssen künftig nicht mehr jeden einzelnen Nachweis prüfen.

Vergabeverfahren wird vereinfacht

"Will ein Unternehmen zu einem öffentlichen Auftrag ein Angebot abgeben, muss es ein sehr kompliziertes Verfahren durchlaufen", sagt Gerd Litzenburger, in der IHK Saarland für das öffentliche Auftragswesen zuständig. Es müsse aufwändig seine fachliche Kompetenz, seine Leistungsfähigkeit und seine Zuverlässigkeit nachweisen. Hierzu gehöre eine Vielzahl von Dokumenten, die zudem noch von verschiedenen Stellen beigebracht werden müssten, etwa vom Finanzamt oder von der Berufsgenossenschaft. "Bewirbt sich ein Unternehmen im Laufe des Jahres auf mehrere Aufträge, muss es sich immer wieder dieselben Unterlagen beschaffen und den Angeboten beifügen.  Die neue Datenbank schafft hier Abhilfe: Das Vergabeverfahren wird vereinfacht und Unternehmen könnten sich künftig schneller, sicherer und vor allen Dingen kostengünstiger um öffentliche Aufträge bewerben", so Litzenburger. Wichtig sei allerdings, dass die Präqualifizierung auch von allen öffentlichen Auftraggebern akzeptiert wird. Nur dann könnten die Bürokratiekosten auch wirklich gesenkt werden.