„Sicherheit ist Chefsache“
IHK legt Branchenbericht vor
11.06.2004
Sicherheitsexperten gehen davon aus, dass die Gefährdung der Wirtschaft durch Kriminalität auch künftig weiter zunehmen wird. Dabei geht es nicht einmal in erster Linie um spektakuläre Bedrohungen wie Terrorismus und Erpressung – auch wenn das objektive Risiko und das Risikobewusstsein dafür nach den Ereignissen vom 11. September spürbar angestiegen sind. In der Summe entstehen die weitaus größten Schäden in deutlich weniger spektakulären Angriffen auf die Unternehmen. Dies beginnt beim einfachen Mitarbeiter mit Diebstahl und geht über Abrechnungsbetrug, Bestechlichkeit, Korruption bis hin zu Spionage und Angriffen aus dem Internet.
Risikomanagement der Unternehmen noch unterentwickelt
Dem wachsenden Risiko steht nicht unbedingt auch eine höhere Vorsorge gegenüber. Fachleute aus der Versicherungswirtschaft kritisieren ein in Deutschland noch unterentwickeltes Risikomanagement in den Betrieben: So klafften insbesondere im Bereich der IT-Sicherheit in vielen Unternehmen noch riesige Lücken. Nur selten seien die Sicherheitsverantwortlichen auf der höchsten Managementebene, d.h. dem Vorstand oder Geschäftsführung angesiedelt – viel zu häufig werde versucht, die Verantwortung auf nachgeordnete Mitarbeiter abzuschieben, so die IHK.
Wachstum und zunehmender Wettbewerb im Sicherheitsgewerbe
Das private Sicherheitsgewerbe in der Bundesrepublik verzeichnete in den zurückliegenden Jahren starke Zuwächse. Allein Detekteien und Schutzdienste beschäftigten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2003 bundesweit über 117.000 sozialversicherungspflichtige Angestellte. Da sich viele selbständig gemacht haben, fällt die Zahl etwas niedriger aus als 2002. Nach Schätzungen des Bundesverbandes Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen e.V. (BDWS) erzielten die Detekteien und Schutzdienste 2003 einen Umsatz von 4 Milliarden Euro, Tendenz steigend. Auch im Saarland ist die Branche gekennzeichnet durch Wachstum und zunehmenden Wettbewerb.
Wach- und Objektschutz immer wichtiger
Im Saarland – so Zahlen des Statistischen Landesamtes - belief sich der Umsatz allein der Detekteien und Schutzdienste im Jahr 2001 auf 31,3 Millionen Euro. Rund 1.300 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte waren im gleichen Zeitraum gemeldet. Im Saarland gibt es rund 70 Sicherheitsdienstleister, die insgesamt über 2.200 Mitarbeiter beschäftigen. Weitere 32 saarländische Unternehmen sind in der IHK-Firmendatenbank unter dem Stichwort „Sicherheitstechnik“ eingetragen (bundesweit über 900). Sie bieten die Planung und Installation von Sicherheitssystemen an IT-Sicherheit und beschäftigen insgesamt rund 300 Mitarbeiter.
Zertifizierung bürgt für Qualität
Seriöse Unternehmen mit qualifizierten Mitarbeitern erkennt man unter anderem an der ISO-Zertifizierung (DIN ES 9001: 2000), an den Qualifizierungsnachweisen der Mitarbeiter (z.B. „ IHK-geprüfte Werkschutz-Fachkraft“) an Nachweisen über die Unterrichtung und/oder Sachkundeprüfung im Bewachungsgewerbe bei der IHK) und am Nachweis der ständigen Weiterbildung eigener Mitarbeiter. Darüber hinaus stellt die vom BDWS initiierte Norm DIN 77200 dem Kunden die maßgeblichen Kriterien einer Auftragsvergabe in systematischer Form zur Verfügung.
Branchenbericht: Sicherheit ist Chefsache - Sicherheitsdienstleistungen gewinnen an Bedeutung
Weitere Informationen:
Gerd Martin
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Bereich: Sicherheitstechnik
Thomas Teschner
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