Statt Umsatzsteuererhöhung – Umsatzsteuermissbrauch bekämpfen
von IHK-Vizepräsident Rolf Schneider
16.05.2003
Nach der jüngsten Steuerschätzung fehlen dem Staat von 2003
bis 2006 gegenüber bisherigen Prognosen Einnahmen von 126
Milliarden Euro. Für 2003 ergab die Schätzung ein Minus von 8,7
Milliarden Euro. Das sind alarmierende Zahlen, die die Politik
vor große Herausforderungen stellt. In diesem Zusammenhang mehren
sich jetzt wieder die Stimmen, die eine Anhebung der
Mehrwertsteuer fordern. „Hierdurch“ – so IHK-Vizepräsident Rolf
Schneider – „glauben ihre Befürworter, die Milliarden holen zu
können, die den öffentlichen Haushalten fehlen. Das ist aber eine
Milchmädchenrechnung. Eine höhere Mehrwertsteuer belastet die
Verbraucher und dämpft die Binnennachfrage. Sie wäre Gift für die
ohnehin dahinsiechende Konjunktur. Stattdessen sollte der Staat
das System der Umsatzbesteuerung so ändern, dass Umgehungen und
Missbräuche (z.B. Karussellgeschäfte) wirksam unterbunden werden.
Der Schaden, der hierdurch entsteht, liegt laut
Bundesrechnungshof im zweistelligen Milliardenbereich.“
Konkret schlägt Schneider vor, alle Lieferungen und Leistungen an Abnehmer, die zum Vorsteuerabzug berechtigt sind, von der Mehrwertsteuer zu befreien. Diese sei dann nur noch vom Endverbraucher zu entrichten. „Es gilt dann der Grundsatz: Wo keine Umsatzsteuer ausgewiesen bzw. gezahlt wird, kann auch keine hinterzogen werden.“
Ansprechpartner:
Heino Klingen
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