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Traditionsbranche mit innovativen Produkten auf Wachstumskurs

IHK legt Branchenbericht zu Gießereien im Saarland
vor

01.02.2006

Das Saarland zählt zu den wichtigsten Gießereistandorten in Deutschland. Gut ein Achtel der deutschen Produktion an Gießereierzeugnissen wird hier erbracht. Größere Anteile haben nur die Länder Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg. Wie die IHK Saarland in einem jetzt vorgelegten Branchenbericht mitteilt, haben sich die Saar-Gießereien diesen Rang mit einer konsequenten Fokussierung auf die Automobilindustrie erarbeitet. Gingen bundesweit im vergangenen Jahr 'nur' rund 50 Prozent des gesamten Gussabsatzes an den Fahrzeugbau, so waren es an der Saar immerhin über 80 Prozent. Es gibt keine deutsche Automarke, die nicht auf Gießereiteile „Made in Saarland“ setzt. Zu den Kunden der Saar-Gießereien zählen aber auch eine Reihe namhafter ausländischer Marken. Die Hersteller schätzen die Saar-Gießereien als innovative Partner, die höchste Qualität zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten, so die IHK.

Breite Produktpalette

Die Saar-Gießereien liefern für die Automobilindustrie insbesondere Motorblöcke, Kurbelwellen, Zylinderköpfe, Achsschenkel und Bremsenteile. Ihre Produktpalette umfasst aber auch typische Vorprodukte für den Maschinenbau wie Buchsen, Pumpengehäuse, Fräsköpfe, Werkzeugguss und Zahnräder. Abgerundet wird das Angebotssortiment durch Abwasserrohre, Kaminöfen und Kanaldeckel. Im Gegensatz zum Bund, wo die Gießerei-Branche durch ausgesprochen mittelständische Strukturen geprägt ist, bestimmen an der Saar vor allem größere Unternehmenseinheiten das Branchenbild. Das hängt zum Teil mit der Montanvergangenheit des Saarlandes zusammen. So sind zwei Gießereien - Halberg Guss und Saint-Gobain - direkt aus einem Unternehmen der Montanindustrie hervorgegangen. Hinzu kommt, dass zwei weitere Betriebe – Intermet und Hydro Aluminium - Zweigniederlassungen von global tätigen Konzernen sind, die weder von der Größenordnung noch von der Unternehmenskultur her mit einem klassischen mittelständischen Unternehmen vergleichbar sind. Eher mittelständisch geprägt sind dagegen die Unternehmen Bartz, Werle, Michaely und Luck.

Gegen den Trend Beschäftigung aufgebaut

Insgesamt arbeiten derzeit in den sieben saarländischen Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern rund 3.200 Menschen. Das sind rund 3,2 Prozent aller Industriebeschäftigten. Bundesweit beträgt der Anteil etwa ein Prozent. Deutlich höher als in Deutschland ist auch die Exportquote: Fast jeder zweite Euro wird im Ausland erlöst; im Bund sind es lediglich 29 Prozent. Im vergangenen Jahr haben die Saar-Gießereien an die gute Entwicklung der Vorjahre anknüpfen können. Dadurch konnte nicht nur der Umsatz, sondern gegen den allgemeinen Trend in der Industrie auch die Beschäftigung gesteigert werden. Das Umsatzplus in den ersten elf Monaten – Ganzjahreszahlen liegen noch nicht vor – beträgt 17 Prozent, die Beschäftigung stieg um vier Prozent. Bundesweit erzielten die Gießereien zwar auch einen deutlichen Umsatzzuwachs, mit neun Prozent fiel das Plus aber deutlich kleiner aus als an der Saar. Die entscheidenden Impulse für diese Entwicklung kamen erneut von der doch relativ guten Autokonjunktur.

Konjunkturampel zeigt weiter grün

Für das laufende Jahr stehen die Chancen gut, dass die saarländischen Gießereien das gute Vorjahresergebnis wiederholen, wenn nicht sogar steigern können. Dafür sorgen sowohl die insgesamt anziehende Konjunktur, vor allem aber auch die relativ stabilen Branchenkonjunkturen im Fahrzeugbau und Maschinenbau – den beiden wichtigsten Kunden der Gießereien. Vor diesem Hintergrund äußerten sich die Unternehmen in der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK durchweg zuversichtlich über ihre Aussichten in diesem Jahr.

Branchenbericht: Gießereien im Saarland - Traditionsbranche mit modernen Produkten auf Wachstumskurs

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Dr. Mathias Hafner
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