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Transportgewerbe kommt in Fahrt

IHK legt Branchenbericht zum Güterkraftverkehrsgewerbe
vor

30.09.2005

Nach Jahren der Flaute konnte das deutsche Straßengüterverkehrsgewerbe im vergangenen Jahr von der steigenden Industrieproduktion und dem wachsenden Warenaustausch mit dem Ausland profitieren: Neben den Transportmengen nahm auch die Zahl der Beschäftigten wieder leicht zu. Wie die IHK Saarland in einem jetzt vorgelegten Branchenreport zum saarländischen Güterkraftverkehrsgewerbe mitteilt, konnten die saarländischen Transporteure mit der bundesweiten Entwicklung gut mithalten. Bei den transportierten Mengen und der Zahl der Arbeitsplätze schnitten sie sogar deut­lich besser ab als die Branche insgesamt. Trotz steigenden Umsätzen und einem Zuwachs an Beschäftigung ist die Zahl der Unternehmen erneut gesunken; im Saarland sind in den letzten zwölf Monaten rund 20 Transportunternehmen vom Markt verschwunden. Nach dieser Marktbereinigung waren Anfang 2005 noch rund 780 saarländische Unternehmen im gewerblichen Güterkraftverkehr tätig. Insgesamt beschäftigt die Branche nach Angaben der IHK in Transport, Spedition und Lagerei an der Saar knapp 7.500 Arbeitnehmer; dies sind rund 250 mehr als im Jahr zuvor.

Wettbewerbsdruck nimmt weiter zu

Trotz der gestiegenen Nachfrage sehen sich die Transporteure weiterhin einem erhöhten Wettbewerbs- und Preisdruck ausgesetzt: Insbesondere der hohe Preis für Dieselkraftstoff, der immer neue Höchststände erreicht, mache den Transporteuren zu schaffen, so die IHK. Auch der stetig steigende Anteil ausländischer Mitbewerber nach der EU-Erweiterung habe zu einem verschärften Konkurrenzkampf geführt, der es den Unternehmen trotz steigender Kosten nicht erlaubt habe, höhere Beförderungsentgelte durchzusetzen. Ganz im Gegenteil hätten die Kostenunterschiede zwischen den alten und neuen EU-Staaten den ohnehin schon hohen Preisdruck noch deutlich verschärft.

IHK fordert schnelle Kompensation der Mautbelastung

Faire Wettbewerbsbedingungen für die deutschen Betriebe sind nach Ansicht der IHK nur durch eine rasche Harmonisierung der Wettbewerbsbedingungen in der EU zu erreichen. Nach der Einführung der entfernungsabhängigen Lkw-Maut für inländische wie ausländische Lkw seien nun die schnelle und nachhaltige Reduzierung der Kfz-Steuer für deutsche Lkw und die Senkung der deutschen Mineralölsteuer auf ein EU-Mindestniveau erforderlich. Dringend notwendig sei zudem eine Harmonisierung der technischen Vorschriften. „Nach der Ablehnung des ursprünglich vorgesehenen Mautausgleichs durch die EU muss die künftige Bundesregierung jetzt schnellstmöglich eine EU-konforme Kompensation für das Gewerbe durchsetzen“, so die IHK.

Mit Flexibilität, Kostensenkung und neuen Dienstleistungen zum Erfolg

Aufgrund der angespannten Wettbewerbssituation im Transportgewerbe haben viele Unternehmen ihr Angebotsspektrum um vielfältige Dienste erweitert. Neben ergänzenden Dienstleistungen rund um den eigentlichen Warentransport - wie etwa die Möglichkeit der Sendungsverfolgung und Lagerkontrolle - erstreckt sich das Angebot von Systemverkehren über Verzollung, technischem Service, Kollektionierung und Mailing bis hin zur Vorproduktion von Zulieferteilen. Damit wird der Übergang zu anderen Geschäftsfeldern und Branchen fließend und ein deutlicher Strukturwandel erkennbar, so die IHK.

Flexibilität und die schnelle Reaktion auf Kundenwünsche sind wichtige Voraussetzungen für den Erfolg am Markt – gerade bei steigendem Wettbewerbsdruck. Aber auch Einsparmöglichkeiten müssen aktiv genutzt werden. So setzen immer mehr Transportunternehmen auf Fuhrparkmanagementsysteme um den Fahrzeugeinsatz möglichst effizient zu gestalten. Die Bemühungen haben Erfolg: Das Bundesamt für den Güterverkehr beobachtet nun schon seit Jahren eine ständige Reduzierung von Leerfahrten.

Branchenbericht: Transportgewerbe kommt in Fahrt

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Dr. Mathias Hafner
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