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Universität zum Dienstleistungsunternehmen machen

IHK unterstützt Pläne Wittlings

28.10.1998

Mehr Kompetenz, Verantwortung und Autonomie erhalte die Universität nur durch den Wechsel von der bisherigen (politisch kontrollierten) Gremien-Universität hin zum (marktorientierten) öffentlichen Dienstleistungsunternehmen. Dies verlange konsequenterweise nach neuen Managementstrukturen nach dem Muster privatwirtschaftlicher Unternehmen. Daher befürwortet und unterstützt die IHK Saarland die bildungspolitische Position von Minister Wittling. Details seien sicherlich noch streitig zu erörtern, die Grundrichtung sei aber völlig richtig.

Im Ergebnis gehe es, so die IHK, um die Wettbewerbsfähigkeit der Universität. Als Massenuniversität könne sie nur durch eine organisatorische Neupositionierung (also Management und Aufsichtsrat) überleben. Professoren und Studenten müßten dies im eigenen (Gesamt-)Interesse begrüßen; denn es gehe um die Qualität ihrer Leistungen.

Die durch die organisatorische Neuordnung bedingte Wettbewerbsorientierung der Universität führe zu einem Management mit Budgetverantwortung und Durchsetzungskompetenz, führe zur Verantwortung auch für das, was die Universität mache.

Heute sei sie input-orientiert, habe keine Verantwortung für ihre Ergebnisse. Darauf habe die Gesellschaft aber einen Anspruch. Ohne moderne Führung im Sinne des Vorschlags von Minister Wittling werde die Universität, bedingt durch die bisherigen Strukturen und Rechtssysteme, den internationalen Wettbewerb nicht bestehen können.

Die organisatorische Neuordnung sollte möglichst zügig erfolgen. Im Blick auf andere Bundesländer hinke das Saarland ohnehin der Entwicklung schon hinterher. Das tue dem Ansehen des Landes wie der Universität nicht gut. Wenn Bundespräsident Roman Herzog die politischen Entscheidungsträger zu mehr Mut zu Reformen auffordere, finde er nunmehr im Saarland in Minister Wittling ein gutes Beispiel.