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Unternehmen statt unterlassen! (Gründen in der Krise?)

Von IHK-Vizepräsidentin Petra Krenn-Paul
Kolumne

01.06.2009

Zuversicht und Mut, Selbstvertrauen und Kreativität sind Tugenden, die gerade in Krisenzeiten hoch im Kurs stehen - weil der Markt dann innovative Ideen und neue Produkte besonders braucht. Und Innovationen kommen nicht nur aus bestehenden Unternehmen. Oft kommen sie von Existenzgründern, die ihre Ideen in der Selbständigkeit verwirklichen wollen. Deshalb tut die IHK alles, um Gründer zu unterstützen und ihnen einen erfolgreichen Start zu ermöglichen. Dieser Service ist seit ein paar Monaten wieder verstärkt gefragt. Nicht unbedingt, weil – wie es im Volksmund heißt – Not besonders erfinderisch macht. Sondern vor allem deshalb, weil das steigende Arbeitsplatzrisiko oder gar der Verlust des eigenen Arbeitsplatzes oft den letzten Ausschlag für den Schritt in die Selbständigkeit gibt. Was können Gründungswillige von ihrer IHK erwarten?

Gründer brauchen Informationen

Gründer brauchen zunächst zuverlässige Informationen, um sich für den Start in die Selbstständigkeit fit zu machen. Deshalb bietet die IHK mit ihren Partnern im SOG-Netzwerk ein umfassendes individuelles Beratungsangebot. Viele Informationen stehen auch rund um die Uhr im Internet zur Verfügung; gerade im Land der kurzen Wege soll es für Gründer besonders einfach sein, die richtigen Informationen und Ansprechpartner zu finden. Diesem Ziel dient etwa die regelmäßige Gründermesse, die in diesem Jahr mit über 2.000 Besuchern eine neue Rekordbeteiligung verzeichnen konnte. Die vierteljährlichen “Beratershops“ der SOG-Partner sind ein weiteres bewährtes Mittel, um Unternehmensgründern die wichtigsten Informationen kompakt und übersichtlich anzubieten.                            

Gründer brauchen Geld

Zugegeben: Die Finanzierung von Existenzgründungen ist nicht gerade leichter geworden. Die Folgen der weltweiten Finanzmarktkrise sind auch hier unübersehbar. Wer Fremdkapital aufnehmen will, muss mit gestiegenen Anforderungen rechnen - besonders bei risikoreichen Projekten. Wir geben Existenzgründern Tipps und Hinweise, um sich auf Kreditverhandlungen besser vorzubereiten und raten ihnen zu einer offenen und offensiven Kommunikation mit ihrer Bank. Umgekehrt erinnern wir die Kreditinstitute daran, dass Existenzgründer ihre Geschäftspartner und Kunden von morgen sein können. Wir mahnen Bewertungsverfahren an, die dem individuellen Gründungsvorhaben und der Persönlichkeit des Gründers gerecht werden und nicht nach einem starren Schema ablaufen.

Gründer verdienen unsere Unterstützung

Man  muss immer wieder daran erinnern: Neue Arbeitsplätze werden vor allem von den Menschen geschaffen, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und etwas „unternehmen“. Diese Menschen brauchen nicht nur unsere Unterstützung – sie verdienen sie auch. Deshalb bieten wir unter dem Dach der IHK einen Full-Service für Existenzgründer und Jungunternehmer – zusammen mit der ZPT, den Wirtschaftsjunioren und den Business Angels, in Kooperation mit Landesregierung, SIKB und anderen Partnern. Dazu gehören Einzelberatungen, Sprechtage, Seminare, Hilfen bei der Erstallung von Businessplänen, die Veranstaltungsreihe „Fit für...“, Coachings, Nachfolgebörsen… Zum echten One-stop-shop fehlt uns eigentlich nur noch die Möglichkeit, Gewerbeanzeigen anzunehmen. Was seit zwei Jahren in Hamburg und Rheinland-Pfalz bestens funktioniert, ist hier im Saarland nur mit der Landeshauptstadt möglich – die übrigen Gemeinden tun sich schwer. Da möchte man fragen: Wie wäre es mit etwas mehr Mut, Selbstvertrauen, Kreativität und Unternehmergeist? So wie es Gründer und Jungunternehmer immer wieder vormachen.