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Verhaltener Frühlingsbeginn am Saararbeitsmarkt

IHK: Kündigungsschutz jetzt lockern!

30.03.2006

Die Frühjahrsbelebung erreicht langsam auch den Arbeitsmarkt - wenn auch nur zaghaft und noch nicht auf breiter Front. Für die IHK unterstreicht die aktuelle Entwicklung ein weiteres Mal die Notwendigkeit schneller Reformen auf dem Arbeitmarkt: „In einer Situation, in der die Unternehmen zaghaft wieder damit beginnen, Personal einzustellen, wäre eine spürbare Lockerung des Kündigungsschutzes genau das richtige Signal“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch. „Ein solches Signal würde die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen deutlich erhöhen und die Beschäftigungschancen der Arbeitslosen nachhaltig verbessern.“ Konkret plädiert die IHK dafür, das Kündigungsschutzgesetz erst auf Firmen mit mehr als 20 Mitarbeitern anzuwenden. Zudem sollten Arbeitnehmer schon bei der Einstellung zwischen Kündigungsschutz und einer Abfindungsregelung wählen können.

Arbeitsmarktentwicklung weiter besser als im Bund

Im März ist die Arbeitslosenquote an der Saar um 0,2 Punkte auf jetzt 11,7 Prozent gesunken. In den westdeutschen Ländern sank die Quote im Gleichschritt auf 11,3 Prozent. Der Abstand zum westdeutschen Durchschnitt beträgt 0,4 Prozentpunkte; er liegt damit weiter deutlich unter Vorjahresniveau (0,9 Prozentpunkte) und bestätigt erneut die vergleichsweise gute Performance des Saar-Arbeitsmarktes gegenüber dem Bund.

Schaubild: Verhaltener Frühlingsbeginn am Saararbeitsmarkt – Abstand zum Bund unverändert

Bei der Arbeitslosigkeit älterer Menschen brachte der März jetzt auch an der Saar eine gewisse Entspannung. Im längerfristigen Vergleich hat das Saarland ohnehin die Nase vorn: Bei den über 55-Jährigen sank die Arbeitslosigkeit im Saarland binnen Jahresfrist um 1,5 Prozent, im Bund stieg sie dagegen um 1,2 Prozent.

Auch für Jugendliche sind die Arbeitsmarktchancen an der Saar besser als im Bund. Zwar sank die Arbeitslosigkeit der unter 25-Jährigen im Vormonatsvergleich an der Saar nur halb so schnell wie im Bund. Im Vorjahresvergleich liegt das Saarland dafür bei der Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit mit einem Minus von fast 27 Prozent auf Platz eins unter allen Bundesländern. Und die aktuelle Quote von 10,5 Prozent im Saarland liegt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 12,1 Prozent.

Im Länderranking über alle Gruppen konnte das Saarland seinen fünften Platz sicher behaupten: Der Abstand zum viertplazierten Hessen verringerte sich weiter auf nur noch 0,3 Prozentpunkte. Der Vorsprung gegenüber dem Bundesdurchschnitt liegt unverändert bei stattlichen 1,7 Punkten.

Schaubild: Saarland im Länder-Ranking weiter auf dem fünften Platz

Weitere Informationen:
Dr. Uwe Rentmeister
(06 81) 95 20-4 00