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Verlängerte Ladenöffnungszeiten unterschiedlich angenommen

06.11.1996

Rund 55 Prozent der saarländischen Einzelhandelsbetriebe haben ihre Öffnungszeiten seit dem 1. November 1996 verändert. Dies hat eine Umfrage der Industrie- und Handelskammer des Saarlandes und des Landesverbands des Saarländischen Einzelhandels bei 4.515 Unternehmen zahlreicher Branchen einschließlich Apotheken ergeben. Die hohe Rücklaufquote von über 20 Prozent zeige das Interesse der Einzelhandelskaufleute am Öffnungsverhalten ihrer Kollegen, das nach Lage der Geschäfte - ob Ortskern oder Randlage - und Betriebsform sehr unterschiedlich sei, berichten Kammer und Verband.

Während alle SB-Warenhäuser ihre Öffnungszeiten bis zur längst zulässigen Zeitgrenze, also montags bis freitags bis 20.00 Uhr und samstags bis 16.00 Uhr, ausgedehnt hätten und sogar am Morgen jetzt schon um 8.00 Uhr öffneten, hätten die Waren- und großen Kaufhäuser zumindest ihre Öffnungszeiten am Abend bzw. Nachmittag bis 20.00 Uhr bzw. 16.00 Uhr verlängert. Wenig Bewegung habe sich bei den Discountern ergeben. Sie hätten, ob im Ortskern oder in Randlage, ihre Ladenöffnungszeiten kaum verändert.

Insgesamt zeige die Umfrage, daß, von Betriebsform und Standort unabhängig, rund 45 Prozent der Betriebe bei den alten Ladenschlußzeiten geblieben seien. Allerdings sei am Donnerstag eine leichte Verschiebung hin zur Schließung um 20.00 Uhr festzustellen.

Die Hauptschließzeiten am Abend seien an allen Wochentagen montags bis freitags 18.00 Uhr, 19.00 Uhr und 20.00 Uhr, wobei sich eine klare Gewichtung hin zu 19.00 Uhr ergebe. 19.30 Uhr sei von weniger als zwei Prozent der Geschäftsleute eingeführt worden. Der Donnerstag habe hierbei einen etwas höheren Stellenwert im Hinblick auf längere Öffnungszeiten.

Das Verhalten an Samstagen sei sehr unterschiedlich. 34,2 Prozent öffneten nur an einem Samstag bis 16.00 Uhr und nur 22,4 Prozent der Geschäfte nutzten die Öffnungszeit bis 16.00 Uhr an allen Samstagen. Hier zeige sich eine klare Präferenz bei den Geschäften in den Ortskernen mit 24,7 Prozent gegenüber denen in den Randlagen mit 17.5 Prozent. An den Samstagen hätten annähernd die Hälfte aller Geschäfte schon um 13.00 Uhr geschlossen. Je näher die Geschäftslage am Ortskern ist, um so häufiger werde bis 14.00 oder 16.00 Uhr geöffnet. Die 'Zwischenzeit' um 15.00 Uhr spiele so gut wie keine Rolle.

Auf die Fachgeschäfte allein bezogen hätten sogar 67,8 Prozent schon um 13.00 Uhr geschlossen und nur 11,4 Prozent bis 16.00 Uhr geöffnet. Weitere 18,1 Prozent beteiligten sich an einem Samstag bis 16.00 Uhr. Dieses klare Votum für kurze Öffnungszeiten am Samstag zeige eindeutig den Trend der Kunden zumindest an den Samstagen in die Ortszentren beziehungsweise auf die 'grüne Wiese'. Verständlich sei, daß Fachgeschäfte in den City-Lagen an allen Samstagen mit 23,9 Prozent weit häufiger bis 16.00 Uhr öffneten. Zusätzlich beteiligten sich 40 Prozent der Fachhändler an einem Samstag, überwiegend der erste Samstag im Monat, bis 16.00 Uhr.

Eine Auswertung nach Gemeinden habe aus Zeitgründen noch nicht erfolgen können. Bei der Erfassung der Ergebnisse sei aber festgestellt worden, daß überwiegend in den Innenstadtlagen der Mittelstädte und in der Saarbrücker City sowie auf der 'grünen Wiese' von den verlängerten Öffnungszeiten Gebrauch gemacht werde. Bei den gemachten Angaben handele es sich, so betonen IHK und Landesverband, um Momentaufnahmen. Sicherlich würden sich nach einer Erfahrungsphase Veränderungen ergeben.