Aktuelles

Kennzahl: 17.3426

Vom Zusteller zum modernen Dienstleister

IHK legt neuen Branchenbericht zum Groß- und Außenhandel
vor

03.05.2005

Obwohl er nur selten im Rampenlicht steht, hat der Großhandel eine große Bedeutung für die deutsche Wirtschaft. Als Mittler zwischen Herstellern und Endverkäufern beschäftigt die Branche bundesweit über eine Millionen Menschen, die im vergangenen Jahr einen Umsatz von fast 600 Milliarden Euro erwirtschafteten. Gemessen an der Beschäftigung hat die Branche damit in Deutschland ein etwa gleich großes Gewicht wie der Maschinenbau. Im Saarland sind im Großhandel (ohne Kfz und Handelsvermittlung) fast 12.000 Menschen beschäftigt. Sie erzielten im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund fünf Milliarden Euro. Vor allem dem Handel mit Investitionsgütern kam dabei die kräftig expandierende Weltwirtschaft zugute. Der Konsumgüterhandel neigte dagegen auch im letzten Jahr weiter zur Schwäche. So erfreulich das insgesamt zu verzeichnende Plus beim Umsatz ist, es reichte nicht, um den seit Jahren anhaltenden Verlust an Arbeitsplätzen im Großhandel zu stoppen. Auch für das laufende Jahr zeichnet sich keine durchgreifende Besserung ab. Zu diesem Ergebnis kommt die IHK in ihrem jüngsten Branchenbericht.

Branche mittelständisch geprägt – fast 2.000 Unternehmen an der Saar
Der deutsche Großhandel ist von Klein- und Mittelbetrieben geprägt. Nur zwei Prozent aller Unternehmen haben mehr als 100 Beschäftigte, 90 Prozent beschäftigen weniger als 20 Mitarbeiter. In zwei Fünfteln aller Unternehmen arbeiten sogar nur ein bis zwei Personen. Auch im Saarland bestimmen vorwiegend mittelständische Unternehmen das Erscheinungsbild im Großhandel. Insgesamt sind an der Saar fast 2.000 Unternehmen im Großhandel tätig. Hinter der großen Zahl an Unternehmen verbirgt sich eine erstaunliche Vielfalt der Handelsbereiche. Gut ein Viertel der Betriebe an der Saar ist im Großhandel mit Rohstoffen, Halbwaren, Altmaterial und Reststoffen tätig. In diese Gruppe fällt auch der Handel mit Installationsbedarf, Baustoffen, Eisen und Stahl sowie festen Brennstoffen. Ein weiteres Viertel der saarländischen Großhandelsunternehmen handelt mit Gebrauchs- und Verbrauchsgütern, insbesondere elektronischen Haushaltsgeräten und medizinischem Bedarf. Im Handel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren sind weitere 17 Prozent der Unternehmen tätig. Fast genauso viel Unternehmen (16 Prozent) handeln mit Maschinen, Ausrüstung und Zubehör.

Jetzt die Weichen für die Zukunft stellen
Der Großhandel steht vor großen Veränderungen. Der hohe Wettbewerbsdruck, die rasanten Fortschritte der modernen Informations- und Kommunikationstechnologie und die zunehmende vertikale und horizontale Konzentration sind nur einige Aspekte, die die künftige Entwicklung der Branche beeinflussen. Es gibt kein Pauschalrezept für eine erfolgreiche Zukunft im Großhandel. Dies verwehrt allein schon die große Vielfalt der Branchen und Vertriebsformen. Die einzelnen Unternehmen müssen stattdessen ihren eigenen Weg, ihr eigenes Konzept und ihre eigene Strategie entwickeln, mit denen sie die kommenden Herausforderungen meistern wollen. In diesem Zusammenhang stellt sich zunehmend die Frage, ob der Marktauftritt durch Kooperationen insbesondere mit den Lieferanten verbessert werden kann. Kooperationen, Allianzen oder Netzwerke haben gerade für die vielen kleinen und mittleren Unternehmen den Nutzen, dass sie sich dadurch Vorteile der Größe erschließen können, ohne auf ihre Selbstständigkeit und Entscheidungsfreiheit verzichten zu müssen. Das ermöglicht es ihnen, ihren Kunden einen zusätzlichen Mehrwert bieten zu können, ohne den das Überleben auf dem hart umkämpften Markt fast unmöglich wird.

Medienkontakt:
Dr. Mathias Hafner
(06 81) 95 20-3 00