Weiterbildung mit Zertifikatslehrgängen
IHK bringt neuen Schwung in die berufliche
Weiterbildung
23.01.2001
Die Herausforderungen sind vielfältig: Zum einen wird die Halbwertszeit des Wissens– die Zeitspanne, in der erworbenes Wissen die Anforderungen nur noch zur Hälfte erfüllt – immer kürzer – in der IT-Branche beträgt sie in einigen Bereichen mittlerweile weniger als ein Jahr. Zum anderen sind die bundeseinheitlich geregelten Weiterbildungsprüfungen so schwerfällig geregelt, dass die für eine Neuordnung erforderliche Zeitspanne viel zu lang ist. Einerseits wird in den Unternehmen der kurzfristige Qualifizierungsbedarf immer größer, andererseits sind aus den unterschiedlichsten Gründen noch nicht genügend Arbeitnehmer zur kurzfristigen Anpassungsfortbildung bereit.
Als Konsequenz hat die IHK Saarland jetzt die Entwicklung hochflexibler Zertifikatslehrgänge forciert, die eine kurzfristige Anpassung des Wissens an die Erfordernisse der Arbeitswelt ermöglicht. Wichtiger Schwerpunkt ist die Qualifizierung in der IT-Branche. Dabei führt die IHK diese Lehrgänge nicht selbst durch, sondern sieht in den saarländischen Bildungsträgern die geeigneten Partner zur Umsetzung der Konzepte. IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch: „Die IHK entwickelt das Produkt, also die Zertifikatslehrgänge, in engster Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und bietet es den Bildungsträgern zur Durchführung an, die sich ihrerseits verpflichten, ein definiertes Qualitätsniveau zu garantieren.“
Speziell im IT-Bereich werden solche Zertifikate dabei mit einem Frühwarnsystem verbunden, das drohende Überalterung des Wissens sofort erkennbar werden lässt. Dazu Giersch: „Die Lehrgangsinhalte werden regelmäßig auf Aktualität überprüft, Zertifikatsinhaber, deren Qualifikation nicht mehr aktuell ist, werden Angebote eines „Up-Grade“ unterbreitet.“ So kann binnen wenigen Wochen auf sich ändernde Anforderungen des Arbeitsmarktes reagiert werden. Volker Giersch: „Außerdem wird die Weiterbildung zunehmend auch für Seiteneinsteiger geöffnet, da sie nicht an eine vorausgegangene Ausbildung geknüpft ist.“
Den Bedarf eines Weiterbildungsgesetzes auf Bundesebene, wie es von Gewerkschaftsseite erst unlängst wieder gefordert wurde, sieht der IHK-Hauptgeschäftsführer nicht: „Bei der Aufstiegsfortbildung, also bei Lehrgängen mit einer staatlichen Prüfung, reichen die bestehenden Regelungen aus, und wo nicht, werden neue erarbeitet. Für die Anpassungsfortbildung wären solche bundeseinheitlichen Regelungen aber kontraproduktiv, weil ihre Erarbeitung viel zu lange dauert. So lange kann der Arbeitsmarkt aber nicht warten!“ Mit einem breiten und aktuellen Angebot von IHK-Zertifikatslehrgängen garantieren die IHKs bundesweit einen hohen Qualitätsstandard in der Weiterbildung, der von Unternehmen, Weiterbildungsinteressenten und Arbeitsverwaltung gleichermaßen anerkannt ist.