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Zahl der Ausbildungsstellen nochmals erhöht

Betriebe suchen händeringend Auszubildende

14.03.2002

Die Begründung für den Rückgang der eingetragenen Ausbildungsplätze im vergangenen Jahr durch die SPD-Landtagsabgeordnete Ikbal Berber stößt bei der IHK Saarland auf großes Unverständnis. Nicht die mangelnde Werbung bei den Betrieben, Jugendliche auszubilden sind Ursache für den Rückgang, sondern vielmehr der mit fast 6 Prozent ungewöhnlich starke Rückgang an Jugendlichen, die sich 2001 um einen Ausbildungsplatz beworben haben. „Dies wird umso deutlicher, da die saarländischen Unternehmen ihr Lehrstellenangebot noch einmal um über 10 Prozent ausgeweitet haben“, antwortet der IHK-Vizepräsident Rolf Schneider. Durch diese Entwicklung hat sich die Ausbildungsstellensituation im Saarland im Jahre 2001 nachhaltig geändert. Erstmals seit fünf Jahren stehen im Verhältnis der Ausbildungsstellen zu den Bewerbern (die Angebots-Nachfrage-Relation) den Jugendlichen deutlich mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung als Bewerber solche nachfragen. In dieser Relation ist das Saarland – entgegen den Vorjahren – deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Völlig unzutreffend ist die Aussage, dass durch den Rückgang im vergangenen Jahr die Anstrengungen der früheren Jahre zunichte gemacht sind. Vielmehr haben die Unternehmen im Vergleich zum Tiefpunkt im Jahre 1994 die Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverträge um rund 30 Prozent gesteigert (nur die IHK über 58 Prozent). „Mit diesem Zuwachs an neu eingetragenen Ausbildungsverhältnissen ist das Saarland auch 2001 mit deutlichem Abstand an der Spitze aller Bundesländer zu finden“, so Schneider.

Neben dem großen Engagement der Ausbildungsbetriebe, ihre Stellen zu besetzen, haben die gemeinsamen Aktionen im Rahmen der Kampagne „Ausbildung jetzt“, getragen von der Landesregierung, den saarländischen Arbeitsämtern, IHK und HWK Saarland und unterstützt von den Medienpartnern Radio Salü und Saarbrücker Zeitung, dazu beigetragen, dass im vergangenen Jahr die Zahl der unversorgten Bewerber deutlich auf 335 zum Ende des Ausbildungsjahres zurückging. Dem gegenüber blieben rund 520 Ausbildungsstellen unbesetzt.

Am stärksten betroffen von der sinkenden Bewerberzahl sind, neben den Berufen des Handwerks, vor allem die gewerblich-technischen IHK-Ausbildungsberufe. Gab es bei den kaufmännischen und Dienstleistungsberufen noch zum Teil deutliche Zuwächse, so ging die Zahl der neuen Auszubildenden in den technischen Berufen nochmals zurück. Am deutlichsten war dieser Rückgang in den klassischen Elektroberufen (- 7,4 Prozent), in den Bauberufen (- 6 Prozent) und bei den Metallberufen (- 1,7 Prozent). Am mangelnden Angebot hat es hier gewiss nicht gelegen: „Wäre es nach den Wünschen der Unternehmen gegangen, hätten hier wesentlich mehr junge Menschen eine Lehrstelle finden können als in den Vorjahren. Gerade bei den Metall- und Elektroberufen ist die schwindende Beliebtheit schwer verständlich“, so der IHK-Vizepräsident. Hier zeichnet sich schon jetzt ein erheblicher Facharbeitermangel ab, die Chancen für eine interessante Beschäftigung und einen Aufstieg im Unternehmen seien daher so gut wie selten zuvor.